Mülheim/Recklinghausen/Bochum. Bei Minusgraden hat es im Ruhrgebiet am Mittwoch zahlreiche Unfälle gegeben. In Mülheim prallte ein 19-Jähriger mit seinem Auto gegen einen Baum und verletzte sich lebensgefährlich.
Glatteis hat am frühen Mittwochmorgen im Ruhrgebiet den Verkehr behindert und zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt.
Besonders hart traf es offenbar das Gebiet Essen/Mülheim, die Polizei war den ganzen Morgen im Großeinsatz. Nach sechs Uhr habe sich plötzlich starkes Glatteis auf den Straßen gebildet, in dessen Folge es zahlreiche Unfälle gegeben habe, so Polizeisprecher Peter Elke. Das Präsidium habe alle verfügbaren Kräfte in die Unfallaufnahme geschickt und dafür auch geplante Sondereinsätze wie Geschwindigkeitskontrollen kurzfristig abgebrochen. Insgesamt zählten die Beamten 83 Unfälle (55 in Essen, 28 in Mülheim), deren Ursache offenbar mit Straßenglätte zu tun hatte.
In Mülheim-Heimaterde wurde ein 19-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Er kam nach Polizeiangaben auf der Max-Halbach-Straße von der eisglatten Fahrbahn ab und prallte mit seinem Auto gegen einen Baum. Um 6.12 Uhr entdeckte ein Zeuge den verletzen Mülheimer bewusstlos in seinem zerstörten Fahrzeug und rief die Rettungskräfte. Glimpflicher gingen die zahlreichen Unfälle in Essen aus: Dort gab es nur leicht Verletzte.
Streufahrzeug auf der Straße umgekippt
Im Raum Recklinghausen wurden nach Polizeiangaben innerhalb von zweieinhalb Stunden 30 Unfälle gemeldet. Mindestens vier Menschen wurden verletzt.
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In Bochum registrierte die Polizei zwischen fünf und neun Uhr morgens 13 Unfälle durch Glatteis. Es blieb allerdings in allen Fällen bei Blechschäden. In Dortmund stürzte ein Radfahrer und verletzte sich leicht. Darüber hinaus habe es im Bereich Dortmund/Lünen zwölf weitere Einsätze wegen Verkehrsunfällen gegeben, auch dabei gab es leicht Verletzte.
In Mönchengladbach kippte ein Streufahrzeug auf der Straße um, der Fahrer verletzte sich leicht. Der Wagen musste mit schwerem Gerät geborgen werden. Auch im Kreis Wesel registrierte die Polizei mehrere Unfälle auf glatten Straßen. Bei einem Zusammenstoß auf der B57 in Xanten wurden fünf Menschen teils schwer verletzt. Unfallursache war in diesem Fall aber kein Glatteis, sondern ein Überholmanöver.
Meteorologe appelliert an Autofahrer
Meteorologe Jürgen Weiß von der Bochumer Meteogroup appelliert an Autofahrer, die früh unterwegs sind, Vorsicht walten zu lassen: "Wenn es morgens klar ist und es zuvor geregnet hat, dann drohen solche Lagen immer wieder." Man dürfe sich nicht auf die Temperaturanzeige des Autos verlassen, denn diese zeige nicht die Bodentemperatur an. Weiß vermutet auch, dass die Streudienste die Lage unterschätzt hätten. Am Donnerstag drohe keine so große Glatteisgefahr, da es sich im Tagesverlauf zuziehen werde, dennoch sei weiterhin Aufmerksamkeit geboten. (mit dpa)