Im „Artelier Rudziok“, dem kleinen privaten Theater mit 25 Plätzen am Dümptener Heelweg, ging nun die Premiere der mittlerweile neunten Eigenproduktion über die Bühne. Mit der Komödie „Viel Lärm um überhaupt nichts“ aus der Feder von Martina Rudziok wollen die Schauspieler dem Publikum vorführen, was überhaupt passiert, bevor eine Premiere auf die Bühne kommt. Dabei treffen chaotische Darsteller auf einen Regisseur mit Gottkomplex, der eine hochkulturelle Variante von Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ zur Aufführung bringen will.

Im turbulenten Treiben prallen die Egos einer Diva aus vergangenen Zeiten, eines sich selbst überschätzenden Don Juans und einer naiven Nachwuchsschauspielerin aufeinander. Vom Casting bis zu den Proben schraubt eine resolute Putzfrau den ganz normalen Wahnsinn in ungeahnte Höhen.

Dass im Theater die göttliche Monarchie herrscht (denn „der Regisseur hat immer recht!“), weiß schon die unerfahrene Jungschauspielerin Helena (Anika Isermann), die für die Rolle der Beatrice vorsprechen will und sich vor lauter Nervosität einen Schokoriegel nach dem anderen in den Mund stopft. Ihre Konkurrentin ist die Diva „Belladonna“ (Martina Rudziok), deren beste Zeiten auf der Bühne längst vorbei sind, was sie aber nicht akzeptieren möchte.

Mit Schauspieler Lorenzo (Patrick Palamidas), der glaubt, dass keine Frau seinem Charme widerstehen kann, ist die Truppe komplett und treibt den Regisseur, gespielt von Armin Rudziok, zunehmend in den Wahnsinn, so dass dieser die Proben nur noch mit jeder Menge Cognac aushält. Aufgemischt wird die ganze Szenerie immer wieder von Putzfrau Trude Müller (Sandra Westermann), die das Publikum mit ihrem Ruhrpott-Charme sofort auf ihrer Seite hat. Wer am Ende dann die Rolle der Helena bekommt, damit hätte wohl keiner gerechnet...