Einmal im Jahr wird es für die Veranstaltungskaufleute im zweiten Lehrjahr des Berufskollegs Lehnerstraße ernst. Im Rahmen der Ausbildung lernen sie, Aufgaben der Planung, Organisation und Nachbereitung von Veranstaltungen zu übernehmen. Für die Klasse (VA 13 B) stand schnell fest, eine klassische Veranstaltung soll es nicht werden.
„Vielmehr beschäftigt sie ein Thema, das in den vergangenen Monaten eine gewaltige Medienflut ausgelöst hat“, so Maximilian Gregorius, Projektsprecher. Denn die Zahl der Asylanträge in Deutschland steige stetig an. Laut Berichtsjahr 2014 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wurden 181 453 Asylanträge gezählt, davon allein 155 427 Erstanträge. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres zählte man 99 989 Erstanträge: Dies bedeute einen Zuwachs von 55,4 Prozent innerhalb eines Jahres. „Mit diesem Anstieg kamen die Flüchtlingsunterkünfte nicht mehr mit und standen aufgrund der Lebensumstände und der Umgangsweise des Personals mit den Bewohnern sehr in der Kritik.“
Um zu helfen, setzt das Projekt der Berufsschüler an. „Zusammenleben“ ist eine gemeinnützige Veranstaltung, die im Sommer dieses Jahres in der Zeche Carl in Essen stattfinden wird. Die Veranstaltung soll eine frei zugängliche Plattform schaffen. Ziel sei es zudem, „den interkulturellen Austausch zwischen Flüchtlingen und Mitbürgern zum Abbau von Berührungsängsten, aber auch zur Förderung der Kommunikation untereinander und der Integration der Flüchtlinge zu ermöglichen“, erläutert Gregorius.
Das Veranstaltungskonzept sehe zwei Teilbereiche vor. Der erste Teil biete freien Eintritt und werde wie ein Familien- bzw. Bürgerfest strukturiert sein, mit dem Hauptziel, eine Plattform für den interkulturellen Austausch zu ermöglichen. „Den Abschluss am Abend bildet der zweite Teil unserer Veranstaltung in Form eines Live-Konzertes mit überregional bekannten Künstlern.“