Nach den gewohnten internationalen Sportveranstaltungen in Mülheim kommt in der RWE-Sporthalle von Freitag bis Sonntag ein neuer Farbtupfer hinzu. Zum ersten Mal veranstaltet der HTC Uhlenhorst den Europapokal im Hallenhockey.
Während bei den Yonex German Open im Badminton vorwiegend die Asiaten nach Mülheim kommen und beim Darts insbesondere die Niederländer und Briten zum Pfeil greifen, begrüßt Mülheims Vorzeigehockeyclub am Wochenende Gäste aus sieben verschiedenen Ländern. Neben dem Gastgeber gehen die Landesmeister aus Spanien, England, Österreich, Belgien, Russland, Schweden und der Schweiz auf Torejagd. Die längste Anreise hat der russische Meister Dinamo Jekaterinburg.
„Für die Stadt ist eine solche Veranstaltung doch eine tolle Sache“, findet der Vereinsvorsitzende Christian Häbel. „Außerdem wollten wir unseren Spielern, die ja alle hier in der Region verwurzelt sind, ein internationales Turnier vor heimischer Kulisse ermöglichen.“ Nur wenige Wochen, nachdem der HTCU im vergangenen Jahr deutscher Hallenmeister geworden war und sich dadurch für den Europapokal qualifiziert hatte, bewarb sich der Klub um die Ausrichtung – und bekam schnell die Zusage. „Der Name Uhlenhorst Mülheim ist im internationalen Hockey natürlich bekannt“, sagt Häbel.
2011 richtete der Klub bereits die European Hockey League auf dem Feld aus. In der Uhlenhorster Glanzzeit zwischen 1988 und 1996, als der Klub neunmal in Folge den Europapokal gewann, war die kontinentale Elite bereits im Waldstadion zu Gast. Der Europacup im Hallenhockey feiert in Mülheim an diesem Wochenende aber seine Premiere.
Seit einem halben Jahr hat das zehnköpfige Organisationsteam die Veranstaltung geplant. Jetzt wird es ernst. Seit Donnerstagvormittag treffen die Mannschaften am Düsseldorfer Flughafen oder am Bahnhof ein und werden vom Uhlenhorster Fahrdienst zum Hotel gefahren. Die hiesige Hotelszene profitiert einmal mehr vom Sport. Gleich sechs Häuser werden durch die Hockeyspieler belegt.
Ab 14 Uhr bestritten die Teams im Stundentakt Trainingseinheiten in der RWE-Halle. Den Anfang machen die Schweden von Partille SC aus dem Großraum Göteborg. „Jede Mannschaft bekommt ihren eigenen Betreuer zur Seite gestellt, der die Landessprache spricht“, erläutert der HTCU-Vorsitzende Christian Häbel. Insgesamt werden am Wochenende 80 ehrenamtliche Helfer im Einsatz sein.
Vor dem Turnier mussten die Uhlenhorster jede Menge Vorgaben erfüllen. Diese reichten vom Reglement, über die Ausrichtung des Spielplans bis hin zu einer bestimmten Anzahl von Internetanschlüssen und der Einrichtung eines Pressebüros.
Das Programm der acht Mannschaften ist derweil ein straffes. Am Freitag dauern die Spiele bis 19 Uhr, ehe es bereits am Samstag um 9 Uhr weitergeht. Auch am Sonntag ertönt der erste Anpfiff bereits um 10 Uhr. Ein großartiges Programm abseits des Spielfeldes ist also nicht geplant. „Dafür ist schlichtweg keine Zeit, die Leute sind zum Hockeyspielen hier“, betont Christian Häbel. Für die Offiziellen gibt es am Samstag ein gemeinsames Abendessen. Am Montagvormittag werden die Mannschaften wieder zum Flughafen oder Bahnhof gefahren. Auf einen erneuten Halleneuropapokal in Mülheim müssen die Hockeyfans dann vorerst warten. Im kommenden Jahr wird Deutschland vom Harvestehuder THC vertreten.