Wie Rathaus-Sturm und Rosenmontagszug hat auch eine andere Veranstaltung zur Karnevalszeit in Mülheim schon Tradition: „Feiern statt Reihern“. Gerade laufen sie wieder, die anti-alkoholischen Aktionstage, bereits zum elften Mal.
Veranstaltet wird „Feiern statt Reihern“ vom Arbeitskreis Suchtvorbeugung, in dem neben Jugend- und Gesundheitsamt, Ginko-Stiftung und Guttemplern auch Polizei und Ordnungsamt auf verschiedene Weise mitwirken. „Das ist kommunale Zusammenarbeit, die wirklich funktioniert“, meint Norbert Kathagen, Berater bei Ginko, der die Aktion seit den Anfängen begleitet.
Anlaufstelle war am Montag das Medienhaus, wo Jugendliche u.a. von der Realschule Mellinghofer Straße und der Gesamtschule Saarn manches zum Thema Alkohol erfuhren. Etwa durch Aufsetzen der beliebten „Rauschbrillen“, die eine leicht verschwommene Wahrnehmung mit 0,8 Promille simulieren. Oder durch die persönliche Begegnung mit Udo Hölzner von den Guttemplern, bekennender Karnevalist und trockener Alkoholiker, der sich seit vielen Jahren die Selbsthilfe und Aufklärung zur Aufgabe gemacht hat. Gestern baten ihn mehrere Schulklassen, vorbei zu kommen und seine Geschichte noch ausführlicher zu erzählen. Hölzner freut sich über das Interesse.
Auch Norbert Kathagen von Ginko kann Positives berichten: „Jugendliche beginnen heutzutage deutlich später und seltener mit dem Trinken.“ Hier zeige sich, dass die Gesundheitsförderung in Kindergärten und Schulen schon wirke.