Dümpten. .

In Wohnvierteln tritt das Problem häufig auf: Kinder wollen spielen und toben, Anwohner fühlen sich durch den Lärm gestört. So auch am städtischen Bolzplatz, der zwischen Bottenbruch und Mühlenstraße liegt. Seit seiner Sanierung im Jahr 2012 gebe es dort viel mehr Krach, beklagen einige Anwohner. Die Bezirksvertretung 2 und die Stadtverwaltung hatten daher alle Nachbarn am Donnerstagnachmittag ins Jugendzentrum Nordstraße eingeladen, um gemeinsam Lösungen zu suchen.

Zu der Gesprächsrunde mit den Anwohnern sind nicht nur die zuständigen Vertreter der Fachämter gekommen, sondern auch die Bezirksbeamten der Polizei sowie Vertreter der SWB, die Vermieterin der angrenzenden Häuser ist. Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon (SPD) übernimmt die Moderation der Runde. Das erste Wort hat eine Anwohnerin der Mühlenstraße. Sie berichtet von Sperrmüll, den Jugendliche auf den Platz getragen haben sollen, zusammen mit Bierkästen, Tischen und Stühlen. Und von „erheblicher Lärmbelästigung“. „Bis ein Uhr nachts gab es kein Einschreiten der Polizei.“ Weiter listet sie Vorfälle auf – vor allem abendliche Ruhestörungen auf dem benachbarten Platz. Ihrem Protokoll widerspricht die Polizei: „Wir reden von vier Beschwerden in einem Jahr – das ist kaum erwähnenswert“, so einer der Bezirksbeamten. Regelmäßig laufe die Polizei dort Streife, „von keiner Seite wurden uns Probleme zugetragen“. Auch andere Nachbarn fühlen sich kaum durch Jugendliche am Abend belästigt. „Sie verhalten sich in der Regel leise und stören niemanden“, so eine Anwohnerin. Vielmehr nervt sie das laute Scheppern der Bälle, die gegen die Eisentore prallen. „Wir wollen den Kindern ja nicht das Spielen nehmen. Wir wollen nur Lärmschutzmaßnahmen.“

Planerisch gibt es jedoch kaum Spielraum, antwortet Jochen Schwatlo vom Amt für Grünflächenmanagement. Ein lärmschutzdämmender Belag, etwa Tartan oder Kunstrasen, kämen nicht infrage. Denn das Laub der angrenzenden Begrünung verunreinigt den Belag – dadurch entstehe ein Verletzungsrisiko. „Der Platz wurde bereits verkleinert und die Zäune mit Gummipuffern ausgestattet“, sagt Schwatlo. Was ist mit einer Begrenzung der Spielzeiten? Im Hinblick auf die Problematik, dass sich Kinder zu wenig bewegen, habe die BV kaum Interesse an einer solchen Einschränkung, so Czeczatka-Simon. „Mit manchen Dingen muss man einfach leben“, findet Dieter Spliethoff (SPD).

Einige Nachbarn vom Bottenbruch und der Mühlenstraße brechen ebenfalls eine Lanze für die Kinder und Jugendlichen. „Ich fühle mich nicht belästigt, sondern freue mich, wenn ich Lachen vom Platz höre“, so ein Nachbar. Czeczatka-Simon versichert am Ende, trotzdem noch einmal intern zu beraten, was auf dem Platz machbar ist. Und gemeinsam mit betroffenen Anwohnern und Jugendlichen „im kleinen Kreis zu sprechen“.