Am Ende dreht sich immer alles ums Essen – sogar bei einem Filmdreh. „So was Banales wie die Verpflegung der Schauspieler und der Crew, da denkt man zuerst gar nicht dran, aber natürlich muss man auch die organisieren“, sagt Alexander Waldhelm, der jedoch auch deshalb so auf die Banalitäten des Alltags gucken kann, weil er ansonsten organisatorisch schon weit vorne ist: (Haupt-)Darsteller, diverse Drehgenehmigungen, rechtliche Unterstützung und kompetente Mitstreiter hat er bereits – sowie einen Drehtermin. Im Sommer 2016 soll das von ihm geschriebene Drehbuch in Mülheim verfilmt werden.
Fachleute für Wort, Bild und Ton
Dabei ging es dem Journalisten Alexander Waldhelm zunächst nicht ums Cineastische, sondern um Literarische: „Ich wollte immer ein Drehbuch schreiben.“ Er hatte begonnen, den Wunsch in die Tat umzusetzen, als er einem Bekannten davon erzählte – den wiederum das Bildliche interessierte. Fotograf Stephan Glagla hatte Erfahrung mit Dokumentationen und Interesse, einen Spielfilm zu drehen. Also wurde aus dem Spaß schnell ernst. Mit Michael Mölders, der ein Tonstudio hat, fanden sie einen weiteren fachkundigen Unterstützer.
Eine Ruhrpott-Komödie mit dem Titel „Pottkinder“ brachte Alexander Waldhelm, der sonst im NRW-Wirtschaftsministerium Öffentlichkeitsarbeit für den Bereich Elektromobilität macht, seitdem zu Papier. „Das Genre drängte sich auf. Damit es nicht zu platt wird, spielt das Thema Depressionen eine Rolle.“
Ein Jahr lang schrieb er an den drei Handlungssträngen, die jeweils Vater, Mutter, Sohn in den Mittelpunkt stellen. Nun plant er die praktische Umsetzung, organisiert etwa Drehorte und Unterstützer. „Bisher hat niemand, den ich angesprochen habe, abgelehnt.“ Das reicht von einem Versicherungsfachmann, der bei rechtlicher Bewertung unterstützt, über die MVG, die Drehgenehmigungen zugesagt hat, den Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval, der ein Filmteam mit auf den Rosenmontagszug nimmt, bis zum Team der Alten Dreherei. In der Halle wird für zwei Wochen ein Filmset aufgebaut.
Das geschieht allerdings erst im Sommer 2016. So lange haben sich die drei gegeben, um alles vorzubereiten. Denn auch wenn einiges bereits steht, es fehlt auch noch viel: Maskenbildner, beispielsweise. „Ich habe beim Berufskolleg Stadtmitte angefragt, ob die Azubis Interesse haben, sich einzubringen. Davon haben wir aber noch nichts gehört“, sagt Alexander Waldhelm, der zudem Regie führen und eine Nebenrolle spielen wird. Die beiden männlichen Hauptrollen sind gefunden (Michael Mölders wird den Sohn spielen), aber noch fehlt eine Akteurin die weibliche Hauptrolle, die Mutter. „Und wir brauchen jemanden, der sich mit Holzarbeiten auskennt.“ Deshalb, sagt der Autor, Produzent und Darsteller in Personalunion, sei die Vorlaufzeit von anderthalb Jahren realistisch und nötig. Halbe Sachen wollen er und seine zwei Mitstreiter nicht machen. „Unser Ziel ist, dass der Film wenigstens in Ruhrgebietskinos läuft.“