Neues Jahr, andere Preise, geänderte Gebühren. Der Rat der Stadt hat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr Gebührenanpassungen beim Müll, beim Abwasser sowie bei der Straßenreinigung und beim Winterdienst beschlossen. Kräftige Preissprünge nach oben wie in manchem Jahr zuvor bleiben dem Bürger in 2015 erspart. Generell gilt: Gebühren müssen kostendeckend sein, die Stadt darf weder Gewinne noch Verluste machen, sollte dies der Fall sein, müssen diese zeitnah ausgeglichen werden.
Müll/Biomüll
Bei den Müllgebühren machte die Stadt im vergangenen Jahr ein Plus von 240 000 Euro, wovon 223 000 Euro auf den Restmüll und der Rest auf den Biomüll entfällt. Aus Gründen der Gebührenstabilität, so das zuständige Umweltdezernat, werde die Überdeckung erst in die Gebührenkalkulation 2016 einfließen, da dann unter anderem auch eine Erhöhung des Entgelts aus dem neuen Entsorgungsvertrag zu erwarten sei und erstmals Aufwendungen für die Einführung des Identifizierungssystems an den Tonnen zu berücksichtigen seien.
So werden die Müllgebühren in 2015 im Schnitt um 1,6 Prozent steigen. Für eine 80-Liter-Tonne bedeutet das: Sie wird im Jahr um 3,71 Euro teurer, eine 120 Liter-Tonne um 4,95 Euro und beim Container mit 1100 Liter Fassungsvermögen macht die Preissteigerung 36,44 Euro im Jahr aus. Beim Biomüll macht die Erhöhung bei der 80-Liter-Tonne 0,92 Euro im Jahr aus. Das sind 1,56 Prozent mehr.
Abwasser
Beim Abwasser muss ein Vier-Personen-Haushalt bei 200 Kubikmeter produziertem Schmutzwasser und 130 Quadratmetern versiegelter Grundstücksfläche mit 2,1 Prozent Mehrkosten rechnen, das wären 14,60 Euro im Jahr.
Straßenreinigung/Winterdienst
Komplizierter wird es bei der Straßenreinigung und beim Winterdienst. Statt bisher zwei gibt es ab 2015 sechs verschiedene Gebührensätze. Je nach Nutzung der öffentlichen Flächen wurden die Gebühren völlig neu berechnet. Während beim Winterdienst manche Anwohner mit einer Entlastung von bis zu 20 Prozent rechnen können, steigen die Gebührensätze bei der wöchentlichen Straßenreinigung, je geringer die öffentliche Nutzung ausfällt. Heißt: Wer etwa in einem Haus wohnt, das in einer Fußgängerzone liegt, hat den größten Preissprung zu verkraften: Statt 4,07 pro laufendem Frontmeter sind es künftig 6,08 Euro. Die meisten Anlieger werden jedoch nur um wenige Cent mehr belastet.
Grundsteuer B
Die beschlossene Erhöhung auf 640 Prozentpunkte bringt der Stadt insgesamt zusätzliche Einnahmen von 5,1 Millionen Euro. Die Stadt hat Beispielrechnungen zur Grundsteuer vorgelegt. Danach wird etwa für eine Eigentumswohnung die jährliche Grundsteuer im Schnitt von 391 auf 447 Euro steigen. Bei einem Einfamilienhaus erhöht sich der Betrag im Fall einer Anhebung von 494 auf 565 Euro. Bei einem Zweifamilienhaus ging der Sprung von 881 auf 1006 Euro. Wer ein Mietgrundstück besitzt und dafür derzeit 1458 Euro an Grundsteuer zahlt, müsste dann 1666 Euro zahlen, bei einem Geschäftsgrundstück wären 135 statt 118 Euro fällig.
Trinkwasser
Geringfügig erhöht sich ab 1. Januar auch der Bezug von Trinkwasser über das RWW. Der Mengenpreis je 1000 Liter liegt dann bei 1,27 Euro brutto statt bisher 1,24 Euro. Nach der Beispielrechnung des RWW zahlt ein durchschnittlicher Einfamilienhaushalt rund 80 Cent und der Haushalt in einem Mehrfamilienhaus etwa 40 Cent mehr im Monat, eine Steigerung von umgerechnet 1,37 Prozent im Jahr.