Gerettet ist der von einer Insolvenz bedrohte Ringlokschuppen zwar noch nicht, aber auf dem Weg zum Ziel konnten immerhin zwei wichtige Etappenerfolge erreich werden. Es ist ein Ringen gegen die Zeit mit einigen Unwägbarkeiten. Deshalb spricht darüber niemand offiziell. Gestern Abend war formal Kassenschluss beim Land. Das Land und die Kunststiftung NRW haben aber zuvor erkennen lassen, dass sie die wichtige Theaterspielstätte nicht untergehen lassen wollen und ihre Bereitschaft signalisiert, unter bestimmten Voraussetzungen den Ringlokschuppen mit über 200 000 Euro bei der Rettung zu unterstützen. Das zeigt, dass die inhaltliche Arbeit auch in Düsseldorf geschätzt wird.

Insgesamt beläuft sich der Finanzbedarf für die Einrichtung auf 430 000 Euro. Eine weitere Voraussetzung für die Rettung: die MST müsste auf ausstehende Mieten in Höhe von ebenfalls rund 200 000 Euro verzichten. Die Weichen dafür konnten in einem zähen Ringen am Freitag bei einer Aufsichtsratssitzung der Beteiligungsholding erzielt werden. Das Geld ist ohnehin weg, die MST hat auch nichts davon, wenn der Verein Kultur im Ringlokschuppen (Kir) in eine Planinsolvenz rutscht. Die beteiligten Politiker machten aber klar, dass die Kultureinrichtung künftig stärker kontrolliert werden müsse. „Es ist klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wir müssen da Korsettstangen einziehen“, hieß es aus Kreisen der Politik. Ob die Vereinslösung so fortgeführt oder eine gemeinnützige Gesellschaft wie beim Theater an der Ruhr gegründet werden soll, ist noch eine Frage der Zukunft.

Fest steht bereits, dass das Team deutlich verschlankt werden soll und von den 18 festen Mitarbeitern, acht, die zum Teil dort sehr lange gearbeitet haben ausscheiden sollen. Das hatte Matthias Frense, der kommissarische Geschäftsführer, schon in der vergangenen Woche erklärt. Das sind dann auch menschlich besonders schmerzhafte Schritte. Auch die beiden bisherigen Leiter, Holger Bergmann und Peter Krause, hatten bereits in der vergangenen Woche ihren Rückzug erklärt. Zu groß war auch der Druck aus der Politik geworden.

Aus der Kunstszene hat der Ringlokschuppen, seit seine existenziellen Sorgen bekannt geworden sind, große Solidaritätsbekundungen erhalten.

Den Fortbestand zu feiern, ist es aber leider noch zu früh.