Stadtteile. .
2014 war in Mülheim gespickt mit besonders vielen spektakulären Blaulicht-Einsätzen. „Es war DAS Feuerwehr-Jahr schlechthin“, resümiert Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. Schuld war Ela. Der Sturm an Pfingsten bescherte der Wehr insgesamt etwa 2500 Einsätze. Nicht umsonst spricht Drewes in diesem Zusammenhang von der „größten Herausforderung, die wir in der Nachkriegszeit hatten“. Daneben hielten zahlreiche Brände (etwa 400), andere technische Hilfeleistungen (etwa 1000) und Tausende Rettungsdienste die Einsatzkräfte in Atem. Auf etwa 33 000 Einsätze, so Drewes, kommt die Feuerwehr in diesem Jahr. Auch die Polizei hatte alle Hände voll zu tun.
Brände zum Jahresbeginn
Ein Brand am Bickenborn in Dümpten hielt in der Silvesternacht Feuerwehr und Polizei in Atem. Vier Hausbewohner und ein Feuerwehrmann erlitten Rauchgasvergiftungen. Es war ein Brand von einer besonderen Größenordnung, der sich zudem rasend schnell ausbreitete, erinnert sich Feuerwehrsprecher Drewes. Zu einem weiteren Brand musste die Wehr an Neujahr ausrücken. In Styrum brannte ein Ladenlokal an der Oberhausener Straße. 15 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Massenschlägerei
Fast 100 Jugendliche verabredeten sich am 12. Januar zur Massenschlägerei in Broich. Dabei sollen auch Unbeteiligte angegriffen, mit Fäusten und Schlagstöcken verletzt worden sein. Die Polizei schickte ein Großaufgebot. Die Raufbolde machten sich davon, die Polizei stellte versprengte Gruppen in Broich, Uhlenhorst und Stadtmitte.
Staatsschutz am Berufskolleg
Ein 20-Jähriger sorgte im Februar für Aufregung am Berufskolleg Lehnerstraße: Er soll Mitschüler zum Lesen des Koran gedrängt, während des Unterrichts Internetseiten mit salafistischen Inhalten aufgerufen haben und barfuß und mit einem Gebetsteppich zum Sportunterricht erschienen sein. Nach seiner Suspendierung vom Unterricht soll er über Facebook zum öffentlichen Protestgebet an der Schule aufgerufen haben. Das rief Polizei und Staatsschutz auf den Plan. Schließlich wurde der junge Mann von der Schule verwiesen. Seit Ende September sitzt der Dümptener in U-Haft. Er steht im Verdacht, an einem Waffentraining in einem IS-Terrorcamp in Syrien teilgenommen zu haben.
Wehr rettet 30 Menschen
Zwei Kellerbrände an der Heißener Straße und an Schöltges Hof hielten die Feuerwehr in der Nacht zum 3. März in Atem. Die Feuer selbst waren nicht dramatisch, wohl aber der Einsatz an der Heißener Straße. Dort mussten 30 Bewohner gerettet werden, weil sie das vierstöckige Gebäude nicht durch das verqualmte Treppenhaus verlassen konnten.
Verpuffung am RRZ
Ein verletzter Arbeiter war die Folge eines Vorfalls an einer Baustelle nahe des Rhein-Ruhr-Zentrums am 17. April. Es habe Verpuffungen gegeben, hieß es damals; Polizei und Feuerwehr fuhren einen Großeinsatz. Wochen später war klar: Es war weniger dramatisch. Für die Nachrüstung des Bahnhofs mit einem Aufzug musste eine Bodenplatte durchbrochen werden. Dabei kam es zu einem Siedeverzug mit der Folge einer Verdampfung.
Dixi-Klo in der Ruhr
Ein übler Scherz bescherte der Feuerwehr am 25. Mai Arbeit: Unbekannte hatten in der Nacht ein Dixi-Klo unter der Schlossbrücke in die Ruhr geworfen. In einer aufwendigen Bergungsaktion wurde das WC mit Drehleiter und Elektroseilwinde aus dem Fluss gezogen.
Lkw kippt auf Mauer
Dieser Unfall war ein Umfall: Ein Sattelschlepper kippte am 27. Mai samt Anhänger an der Blücherstraße in Heißen zur Seite, beschädigte ein geparktes Auto, knickte eine Laterne um und begrub eine Mauer unter sich. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Den Sattelschlepper wieder aufzurichten, war für die Feuerwehr nicht so einfach. Schließlich rückte ein Unternehmen mit zwei Kränen an.
Dachstuhlbrand
Ein Großbrand in Saarn bescherte der Feuerwehr am 5. Juni einen mehrstündigen Einsatz: Der Dachstuhl eines Wohnhauses am Pfälzer Weg stand in Flammen. Vier Dachdecker mussten ins Hospital.
„Ela“ beschert 2500 Einsätze
15 zum Teil sehr schwer verletzte Personen , mehr als 1000 Notrufe, 20 000 zerstörte Bäume, unzählige beschädigte Fahrzeuge, abgedeckte Dächer, vollgelaufene Keller, überflutete Tiefgaragen und U-Bahnschächte, unbewohnbare Wohnungen und tagelang geschlossene Schulen – Pfingststurm „Ela“ traf Mülheim am Abend des 9. Juni massiv. Feuerwehr-Sprecher Drewes kommt auf 2500 „Ela-Einsätze“. Gesamtschaden: rund 28 Millionen Euro.
Atom-Alarm in Dümpten
Ein Großaufgebot der Feuerwehr rückte am 20. August mit einem Strahlenschutzzug zum Gelände der Firma Ibero Stahl aus. Wegen des Verdachts auf radioaktive Strahlung wurden 35 Mitarbeiter evakuiert und das Gelände abgesperrt. Nach zweieinhalb Stunden gab es Entwarnung – und eine ungewöhnliche Erklärung: Die Messgeräte hatten ausgeschlagen, weil ein Lkw-Fahrer zuvor mit einem radioaktiven Präparat medizinisch behandelt worden war.
Großalarm am Forum
Schreck in der Innenstadt: Viele der Bewohner schliefen noch, als Feuerwehrleute am 26. August gegen 7.15 Uhr laut an ihren Türen hämmerten. Über dem Hochhaus am Hans-Böckler-Platz 1 waren dicke Rauchschwaden aufgestiegen. Zum Glück erwies sich das Szenario als nicht so dramatisch: Nicht im Hochhaus selbst, sondern in der hauseigenen Müllschluckeranlage war ein Brand ausgebrochen. Dennoch mussten 70 Bewohner evakuiert werden.
50-Jähriger stirbt bei Brand
Am 9. September kam ein Eppinghofer (50) bei einem Brand nachts in dessen Dachgeschosswohnung ums Leben. Feuerwehrleute konnten den Bewohner nur noch tot bergen. Knapp eine Woche später barg die Wehr aus einem brennendem Dachgeschoss an der Michaelstraße (Broich) einen Bewusstlosen. Er konnte reanimiert werden.
Sturz von Hallendach
Dieser Fall sorgte über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen: Zwei Jugendliche kletterten in der Nacht zum 24. September auf die Sporthalle an der Lehnerstraße – und stürzten etwa acht Meter in die Tiefe. Die 16- und 17-jährigen Jungen wurden schwer verletzt. Einer war durch ein Oberlicht der Halle gekracht, der andere von der Dachrinne gestürzt.
Kartoffeln auf der Straße
Zu einem nicht alltäglichen Einsatz ist die Feuerwehr am 24. September ausgerückt: Auf der Weseler Straße war der Anhänger eines Traktors umgestürzt. Zehn Tonnen Kartoffeln verteilten sich auf der Fahrbahn.
Unfall endet tödlich
Ein tragischer Unfall ereignete sich am 12. November auf der Mühlenberg-Kreuzung am Schloß Broich: Ein Kleintransporter erfasste ein 16-jähriges Mädchen, das dabei so schwer verletzt wurde, dass es später seinen Verletzungen erlag.
Vermisster tot aufgefunden
Traurig endete am 27. November eine groß angelegte Vermisstensuche: Auf einem Hinterhof in der Altstadt fand ein Handwerker einen toten 71-Jährigen. Der Senior war eine Kellertreppe hinabgestürzt. Drei Tage zuvor war er aus dem St. Marien-Hospital verschwunden.