Dass man beim Arzt mal warten muss, ist ja ganz normal. Sechs Stunden Wartezeit bei der Aufnahme ins Krankenhaus kam dem Mülheimer Ernst Werntgen aber doch sehr lang vor, als er seine Frau am Montag, 8. Dezember, begleitete, die von ihrer Hausärztin eine Einweisung ins St. Marien-Hospital bekommen hatte.

Sechs Stunden, berichtete der Ehemann, von 10.30 bis 16.30 Uhr, hätten sie warten müssen. Seine Frau habe erst gegen 18 Uhr ein Krankenzimmer beziehen können.

Sechs Stunden, das kommt Krankenhaussprecherin Dorothee Renzel auch sehr lang vor. „Das ist nicht die Regel und sollte es auch nicht werden“, betont sie. Das Haus hat inzwischen mit dem Ehepaar Kontakt aufgenommen und sich entschuldigt. Frau Renzel verweist auf eine „außergewöhnliche Situation“.

„An diesem Montag war das Krankenhaus sehr voll“, erklärt Dorothee Renzel. „Wir hatten sehr viele Notfälle, die mit Blaulicht durch den Rettungsdienst eingeliefert wurden. Notfälle werden immer zuerst versorgt, da sind dann das Personal und die Strukturen gebunden.“ Zudem seien am Montag auch viele Patienten aufgenommen worden, die sich für eine geplante Operation angemeldet, mit dem Chirurgen einen Termin abgesprochen hatten.

Im St. Marien-Hospital liegen, wie in vielen Krankenhäusern, die Notaufnahme und die zentrale Patientenaufnahme zusammen. „Erfahrungsgemäß gibt es an Montagen immer mehr Aufnahmen und auch mehr Notfälle als an anderen Wochentagen“, erklärt die Sprecherin.

Im St. Marien-Hospital kann man sich an eine Beschwerdestelle wenden, wenn man unzufrieden ist, so Renzel. Es gibt auch eine Patientenfürsprecherin, nach der man an der Pforte fragen kann. Außerdem ist eine Rufnummer für Lob und Tadel geschaltet: Unter 305-3939 kann man seine Kritik, aber auch Positives, loswerden. Auch per E-Mail kann man das Krankenhaus erreichen, unter info@contilia.de. „Wir sind für konstruktive Kritik immer dankbar. Wir wollen mit unseren Patienten und deren Angehörigen im Gespräch bleiben“, betont Krankenhaussprecherin Dorothee Renzel.