Mülheim.

An St. Martin begann „Freude schenken“, die Weihnachtsaktion der Caritas im Bistum Essen, bei der Pakete für Bedürftige gefüllt werden. Die Kampagne läuft nicht das erste Mal, aber diesmal zeigen sich gerade die Mülheimer besonders spendenfreudig: Schon 1200 Päckchen seien eingegangen, berichtet Monika Schick-Jöres, die das Ganze im Caritas-Zentrum am Hingberg koordiniert. Im Vorjahr kamen insgesamt 860 Geschenke.

Nicht nur Einzelpersonen, auch Firmen hätten sich bündelweise Wunschzettel oder stapelweise leere Kartons geschnappt. In den nächsten Tagen sollen die Päckchen über verschiedene Caritaseinrichtungen persönlich an ihre Empfänger übergeben werden.

Beteiligung im Ruhrgebiet etwas geringer

Die katholische Gemeinde St. Mariae Rosenkranz in Styrum konzentriert sich dabei auf die Flüchtlinge an der Gustavstraße. Statt glitzernd gestylter Geschenke werden am Donnerstag schlichte Care-Pakete vorbei gebracht, 40 an der Zahl, genau eins für jede Wohneinheit. „Wir haben neutrale Päckchen gepackt“, sagt Ursula Grunwald, Vorsitzende der Styrumer Caritasgruppe, „Kaffee, Tee, Schokolade“. Sie hatte vor allem für Geldspenden geworben, und das erfolgreich: „Wir haben wesentlich mehr Spenden bekommen als sonst. Etwa doppelt so viel wie in den letzten Jahren.“

Die Ev.-freikirchliche Gemeinde an der Auerstraße wirkt seit Jahren bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ mit. Beschert werden Kinder in Osteuropa. „Das Spendenaufkommen blieb relativ gleich“, sagt Pastor Helmut Venzke. Von den Organisatoren sei jedoch zu hören, dass die Beteiligung speziell im Ruhrgebiet etwas geringer gewesen sei, „weil es mittlerweile viele ähnliche Aktionen gibt“.

Caritas-Aktion ist in Mülheim fast abgeschlossen

Menschen, die ohne anonyme Spender kein Geschenk zu erwarten hätten, gibt es auch in Seniorenheimen. So schätzt Frank Erward, Verwaltungsleiter der Alloheim-Residenz an der Dimbeck: „30 unserer 95 Bewohner haben keine Angehörigen, die ihnen etwas schenken, oder nur weit entfernte, die nichts schicken.“ Der Betreiber des Hauses hat eine eigene Wichtel-Aktion gestartet, bittet um Geschenke für alleinstehende Senioren. Überzählige Gaben will man an andere soziale Einrichtungen im Umkreis weitergeben. Für die schöne Bescherung sorgen aber auch Betreuer. „Wir haben ein Budget von etwa zehn Euro pro Person, damit wirklich jeder etwas Individuelles bekommt“, erklärt Einrichtungsleiter Stefan Thum. Eine alte Dame, der das Christkind letztes Jahr Modeschmuck brachte, war sich sicher: „Das hat mir meine Tochter geschenkt.“ Alle ließen sie in dem Glauben...

Die Caritas-Aktion ist in Mülheim praktisch abgeschlossen, damit alle Pakete vor dem Fest übergeben werden können.

Bis zum Heiligen Abend werden in der Seniorenresidenz, Dimbeck 6-12, Geschenke für alleinstehende alte Menschen angenommen. Dies können, nach Absprache, auch Gutscheine sein. Weitere Infos: Tel. 30674-0.