Ringlokschuppen. Der Ringlokschuppen muss bleiben, ist er doch ein Ort, an dem Kunst nicht nur konsumiert wird. Vielmehr regt er an, fordert zum Nachdenken und günstigstenfalls zum Umdenken auf. „Mein Ringlokschuppen“, eine kulturelle Perle unser Stadt, das muss doch aufrecht erhalten werden. Peter Krause und Holger Bergmann, natürlich im Team mit den anderen Mitarbeitern, sind für mich der Ringlokschuppen. Da ist viel Herzblut reingeflossen in all den Jahren. Ich kann mir Mülheim ohne den Ringlokschuppen und das Programm mit Kulturgut, Fatzer, René Pollesch, Funkhaus Europa, Kultursommer nicht vorstellen.
Nun haben es die selbst ernannten „Sonnenkönige“ Krause und Bergmann also geschafft, den Schuppen an die Wand zu fahren. Hat doch länger gedauert als gedacht. Gründe gibt es genug. Mit dem Ausstieg des Gründungsmitgliedes G. Rudolph hat das Programm in den letzten Jahren kontinuierlich an Qualität, Abwechslung und Klasse verloren. Ich denke mit Wehmut an die Konzerte von z. B. Georgette Dee, die den Schuppen bis zum letzten Platz ausfüllte. Obwohl Herr Bergmann die „Stadtspiele“ uns Bürgern zu erklären versuchte, haben wir den Sinn doch nicht verstehen können. Leider hat der Unsinn viel Geld verpulvert. 400 000 Euro Miese und kein Wort der Reue von Seiten der Geschäftsführer, stattdessen haltlose Erklärungsversuche, sonst nichts. Wie hoch mag wohl die Abfindung der beiden sein? Für Mülheim ist das Ende vom Schuppen ein herber Verlust!
Den Ringlokschuppen kann man nicht „ertrinken“ lassen. Zuschauerzahlen sind kein Beleg für die Qualität des kulturellen Angebots. Kunst und Kultur befinden sich in einem ständigen Prozess, der sich nicht immer dem Zeitgeist unterwirft. Dies ist ein Stück ihrer Freiheit. Nur auf Profit orientierte Maßnahmen können inhaltlich „tödlich“ sein. Darum braucht die öffentliche Kulturförderung eine verstärkte demokratische Kontrolle.