Winterzeit ist Hochsaison für den Öffentlichen Nahverkehr. Bei der MVG und der Essener EVAG gibt es, aufgrund der Erfahrungen von 2010 mit Schneehöhen über 20 cm, einen einheitlichen Winterplan.
Dieser beginnt bei den Fahrzeugreifen: Alle rund 50 Busse der MVG sind für die nächsten Wochen komplett mit M+S (Matsch + Schnee) gekennzeichneten Reifen ausgerüstet und genügen den gesetzlichen Vorschriften, betont das Verkehrsunternehmen. Jörg Walter, Leiter der Kfz- Werkstätten, erklärt: „Für die Sicherheit unserer Fahrgäste gehen wir über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. So wechseln wir für den Winter alle Reifen schon bei vier bis fünf Millimeter Profiltiefe aus und nicht erst bei 1,6 Millimeter.“
Aber auch der menschliche Faktor ist wichtig. Die letzte Entscheidung liegt bei den Fahrerinnen und Fahrern. Wenn sie auf eisglatter Straße eine Gefährdung der Fahrgäste sehen, müssen sie stehen bleiben.
Auf der Schiene ist bei anhaltenden Minustemperaturen und viel Schneefall wieder geplant, sogenannte Schneewachen zu fahren: Mehrere Straßenbahnen werden die ganze Nacht im Streckennetz unterwegs sein, um die Fahrleitungen, Weichen und Gleise frei zu halten.
Über 80 Prozent aller Weichen im Mülheimer Stadtgebiet haben Weichenheizungen, doch diese können wegen defekter Steuerungen ausfallen. Die MVG warnt: „Unterbrochene Gleiskreise, gestörte Signalanlagen oder defekte Türen werden im kommenden Winter wieder zum Tagesgeschäft gehören und dem Nahverkehr das Leben schwer machen.“
Die MVG verfügt über ein eigenes Streu- und Räumfahrzeug sowie nach eigenen Angaben über 75 Tonnen Streugut und eine Reserve im Verkehrsverbund von 350 Tonnen. Aktuelle Informationen gibt es im Internet, bei Bedarf sollen dort die neuesten Verkehrsmeldungen rund um die Uhr veröffentlicht werden.