Mülheim. . Die Maßnahme erfolgte aufgrund von Bodenschäden an der Zeppelinstraße. Eltern und Vertreter des SV Raadt sehen nun eine erhöhte Gefahr für Kinder.

Weiß-rote Baken sperren neuerdings den Bürgersteig an der oberen Zeppelinstraße. Schilder signalisieren: Für Fußgänger verboten. Rund 200 Meter dürfen nicht mehr betreten werden. Manche Passanten laufen hier trotzdem entlang, andere ärgern sich über die Maßnahme, denn diesen Weg nehmen täglich auch viele Kinder und Jugendliche.

Um Sturmschäden, wie einige Betroffene vermuten, geht es an dieser Stelle nicht, wohl aber um Bäume. Richtige Adresse für Nachfragen und ggf. Beschwerden ist auch nicht die Stadt Mülheim, da es sich um eine Landesstraße handelt. Die Hintergründe erfährt man beim Landesbetrieb Straßen.NRW, der für die L442 (Zeppelinstraße) zuständig ist und die Sperrung im Bereich zwischen Parseval- und Windmühlenstraße vor etwa zwei Wochen auch veranlasst hat.

Der Grund seien starke Schäden an den Bodenplatten durch die dort stehenden Platanen, erläutert Christine Anstötz, regionale Abteilungsleiterin für Betrieb und Verkehr. „Es gibt so viele Aufwerfungen durch Baumwurzeln, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war.“ Als gefahrlosen Umweg empfiehlt sie die parallel verlaufende Parsevalstraße.

So weit die Theorie. Dennoch haben Vertreter des SV Raadt, dessen Fußballanlage genau in diesem Bereich liegt, Alarm geschlagen. Tenor: Erst wurde die Straßenbahn vor Ort stillgelegt, jetzt auch noch der Gehweg gesperrt. 16 Nachwuchsmannschaften umfasst der Verein. „Viele Kinder laufen zu Fuß zum Training“, sagt Jugendleiter Thomas Dallmeier, „aber das ist nun gefährlich. Denn sie gehen entweder über die viel befahrene Zeppelinstraße oder über die stillgelegten Bahngleise. Viele Eltern haben uns schon darauf angesprochen und machen sich Sorgen.“

Christian Dreckmann, der im Verein für den Spielbetrieb verantwortlich ist, teilt diese Bedenken. Und betont: Nicht nur die Raadter Nachwuchskicker seien betroffen, „sondern auch Schulkinder, die nach Hause gehen, ältere Leute mit Rollator oder die Mitglieder des benachbarten Tennisclubs.“

Die Vereinsvertreter hoffen, dass der Gehweg möglichst bald repariert und wieder geöffnet wird, aber damit sei über den Winter nicht zu rechnen, erklärt Christine Anstötz von Straßen.NRW. „Außerdem möchten wir hier ein Gesamtkonzept entwickeln, in Absprache mit der Stadt Mülheim.“

Bislang sei man über die Maßnahme nicht informiert worden, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Wenigstens eine Umleitung für Fußgänger sollte ausgeschildert werden. Dafür plädiert auch Jugendleiter Dallmeier: „Damit die Leute wissen, wo es langgeht.“