Schiffsweihnacht. Die Schiffsweihnacht an der Schleuseninsel zog auch in diesem Jahr wieder viele Besucher an. Drei Schiffe der Weißen Flotte sind kurzerhand in einen schwimmenden Weihnachtsmarkt verwandelt worden. Die Stände, an denen ausschließlich Kunsthandwerk angeboten wurde, kamen sehr gut an. „Ich finde es toll, dass hier mal nicht die Fressbuden dominieren“, sagt Helga Meißen, die mit ihrem Mann extra aus Essen zur Schiffsweihnacht gekommen ist. „Es ist klein, aber fein. Hier macht es richtig Spaß zu stöbern.“

Besonders beliebt waren die handgenähten „Pott-Lappen“ von Barbara Lange. Die Essenerin war das erste Mal bei der Schiffsweihnacht dabei und näht seit vielen Jahren Topflappen, Schürzen und „Fensterrausguckkissen“ aus alten Grubenhandtüchern. „Die Kissen werden gerne mal verschenkt, wenn ein Kollege in den Ruhestand geht“, sagt Barbara Lange. „Natürlich immer mit einem Augenzwinkern.“

Auch das Haus Ruhrnatur beteiligte sich mit einem Sonderprogramm und freute sich über viele Besucher, die sonst nicht den Weg in das Erlebnismuseum finden.


Altstadt. Ein Publikumsmagnet ist wieder der Altstadt-Adventsmarkt. In Strömen zog es die Besucher am Wochenende in „die gute Stube“, um den besonderen Charme des kleinen Marktes zu genießen. Die gute Mischung aus Gastronomie und dem ausgefallenen Angebot der vielen kleinen Holzbuden haben für viele Mülheimer die vorweihnachtliche Stimmung zurück in die Stadt geholt.

Auch in diesem Jahr öffnen Anwohner an den Wochenenden wieder ihre Gärten und Hinterhöfe. Dort wird gegrillt, gesungen, auch kleine Verkaufsstände sind in den Höfen der Fachwerkhäuser aufgebaut. „Wenn ich durch die Altstadt bummel, bin ich immer ein bisschen neidisch auf die Leute, die hier wohnen“, gesteht Lisa Berger. „Ich freu mich jedes Jahr aufs Neue drauf, mal ein bisschen hinter die Kulissen gucken zu dürfen und werde dann noch neidischer.“


Medl-Weihnachtsfest. An der Latääne Pit an der Bachstraße konnten sich Besucher bei einem sehr überschaubaren Markt auf den ersten Advent einstimmen. Gerade einmal drei Buden, an denen ausschließlich Glühwein, Waffeln und Grünkohl verkauft wurden, säumten den Platz um die Figur, die daran erinnern soll, dass früher die Straßenlaternen nachts noch per Hand angezündet werden mussten. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm unter anderem mit dem Gospelchor der St. Maria Rosenkranz-Gemeinde Styrum sorgte für weihnachtliche Stimmung. Zwar kam der Glühwein aus der Flasche und wurde in Styroporbechern gereicht, aber alles für einen guten Zweck. Alle Einnahmen des überraschend gut besuchten Weihnachtsfestes gehen an das Mülheimer Hospiz.
Weihnachtstreff (City). Es ist schon etwas trostlos geworden. Die Stände erstrecken sich gerade mal vom Forum bis Höhe Synagogenplatz. Vergebens sucht man Buden, die etwas anderes anbieten als Glühwein, Pommes, Kartoffelpuffer und Co. – da können auch die geschmückten Bäume und Lichterketten nicht recht für adventliche Stimmung sorgen. Nichtsdestotrotz: Die Stände, die da sind, sind zumindest unter der Woche gut besucht. „Es liegt auf meinem Heimweg, da habe ich eben kurz einen Zwischenstopp eingelegt, um mich mit einem Glühwein aufzuwärmen“, sagt Marina Körber. „Ich finde es sehr schade, dass Mülheim keinen richtigen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt mehr hat.“