Erstmals wird die EEG-Umlage zum 1. Januar sinken. Viele Stromversorger kündigen an, ihre Preise zu senken. Nicht aber der Mülheimer Energiedienstleister Medl. Das Unternehmen will seine Tarife „stabil“ halten – sowohl in die eine, als auch andere Richtung. „Wir haben die Erhöhungen der EEG-Umlage von bis zu 1 Cent brutto pro Kilowattstunde in der Vergangenheit nicht an unsere Kunden weitergegeben. Die Kosten hatten wir übernommen“, sagt Medl-Geschäftsführer Hans-Gerd Bachmann. Und: „Wir werden deshalb nun auch nicht die Senkung von 0,18 Prozent pro Kilowattstunde weitergeben.“ Medl sei die Stabilität des Preises wichtiger, als nach einer turbulenten Entwicklung auf dem Energiemarkt auf kurzfristige Schwankungen zu reagieren. Mit diesem Grundsatz sei man vor drei Jahren auf dem Strommarkt angetreten. Und diese Preisgarantie wolle man auch durchziehen – zunächst bis Ende März kommenden Jahres.
150 Stromanbieter gibt es derzeit in Mülheim. Die Bürger können zwischen 400 Produkten wählen. „Täglich gibt es Änderungen“, sagt Hans-Gerd Bachmann. Medl setzt darauf, seine Kunden durch Service zu halten und hat das ehrgeizige Ziel, Grundversorger in Mülheim zu werden. Anders, als andere Stromanbieter, bleibt Medl ein kommunaler Anbieter. 15 Prozent aller Haushalte in der Stadt beziehen mittlerweile ihren Strom von dem Mülheimer Unternehmen. Um Grundversorger zu werden, müssten es 50 Prozent sein. 2017 will der Dienstleister dieses Ziel aber erreicht haben.
Hans-Gerd Bachmann ist auch zuversichtlich, dass das klappen kann. Die Wechselbereitschaft der Kunden sei sehr unterschiedlich, und sicher werde es immer einen Teil geben, die wechseln. Aber viele seien es auch leid, „rumzuhampeln.“ Deshalb spiele Zufriedenheit und Vertrauen der Kunden eine große Rolle für ein Unternehmen, das sich in einer Branche bewähren will, „die begonnen hat, sich zu verändern. Es wird mehr Wettbewerber geben, mehr Produkte, das werden nur die gewinnen, die schnell sind.“