Eine positive Bilanz der Mitte November gelaufenen Aktionstage „Sucht hat immer eine Geschichte“ zieht das Team der Präventionsstelle Ginko, die das Ganze organisiert hat. Es war die fünfte Veranstaltungsreihe dieser Art in Mülheim, seit 1991 die gleichnamige Landeskampagne aufgelegt wurde.

Das Programm, mit dem bewusst unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen angesprochen werden sollten, umfasste mehr als 40 Veranstaltungen, die mit 23 Kooperationspartnern in Mülheim durchgeführt wurden. Nach Angaben von Ginko nutzten insgesamt rund 1200 Mülheimer Bürgerinnen und Bürger das Angebot im Rahmen der Aktionstage für Jung und Alt, Profis und Laien, Eltern und Schüler. Mit der Teilnehmerzahl sei man zufrieden, erklärte Präventionsberater Norbert Kathagen. Neben Suchtstoffen wie Tabak, Cannabis oder Alkohol wurde beispielsweise auch exzessives Medienverhalten thematisiert sowie Hilfen für Betroffene. Betont wird aber auch: „Spaß, Freude und gute Laune waren verbindende Elemente der Veranstaltungen, was für das häufig tabuisierte Thema Sucht eher ungewöhnlich und sehr erfreulich war.“

In punkto Vorbeugung und Versorgung sei aber „naturgemäß“ auch in Mülheim noch nicht alles optimal, hätten die Aktionstage gezeigt. „Im Bereich Migration und Sucht gibt es ebenso noch Verbesserungsmöglichkeiten wie beim Thema Sucht im Alter“, so Norbert Kathagen. Eine wichtige Zukunftsfrage werde auch sein, welche Möglichkeiten digitale Medien für Beratung, Behandlung und Prävention bieten, und wie diese ergänzenden Hilfen entwickelt werden können.

Bis die nächsten Aktionstage im vergleichbaren Rahmen in Mülheim stattfinden, wird es vermutlich wieder einige Jahre dauern.