Heißen. . Drei Jahre gibt es das Familiennetzwerk Mülheim-Heißen. Seitdem kooperieren Bildungseinrichtungen und Vereine auf verschiedene Weise und es wurden auf den Stadtteil zugeschnittene Projekte entwickelt. Schwerpunkte dabei: Sport und intergenerative Begegnung.

Sport läuft in Heißen gut. Das gilt für das Angebot wie für die Nachfrage. Denn es gibt im Stadtteil nicht nur eine Vielzahl sportlicher Akteure, die im Familiennetzwerk Heißen wie im Sportforum aktiv sind, sondern auch viele Menschen, junge wie alte, die gerne in Bewegung kommen. So ist Sport zudem oft Ausgangspunkt für generationenübergreifende Projekte, die ein weiterer Heißener Schwerpunkt sind. Beide Themenfelder sollen die Netzwerkarbeit auch in den kommenden zwei Jahren prägen – so lange ist die Arbeit im Ortsteil dank der Förderung der Leonhard-Stinnes-Stiftung gesichert.

Im Lebenshilfe Center an der Heinrich-Lemberg-Straße wird an diesem Morgen gekocht. Praktische Tipps für ein gesundes Mittagessen bekommen die Teilnehmerinnen beim Mütterkurs. Diesmal ist die Caritas Partner des Familiennetzwerks, nächstes Mal sind die Familienhebammen mit im Boot und führen in „Babymassage“ ein. Jede Woche steht bis Januar ein anderes Thema bei dem von RWW gesponserten Kurs an – das reicht von Babyschwimmen bis zum Marktbesuch. Das Ganze steht unter dem Titel „Gesunde Ernährung und Bewegung von Anfang an“.

Denn Sport bedeutet eben letztlich auch immer Gesundheit. Dabei sei stets das Ziel, „möglichst früh gemeinsam mit den Eltern Dinge auf den Weg zu bringen“, sagt Sozialdezernent Ulrich Ernst als Chef der Gesellschaft für soziale Stadtentwicklung. Und Familien erreicht man eben am besten über die Schulen und Kindertagesstätten. In Heißen sind alle im Familiennetzwerk aktiv, ebenso das Friedrich-Wennmann-Haus und viele Sportvereine. „Die Kooperation zwischen Bildungsinstituten und Sportvereinen ist ein sehr spezifisches Heißener Thema und wurde in anderen Stadtteilen übernommen“, betont Ulrich Ernst.

Ein Beispiel ist ein Tennisverein, der direkt neben einem Kindergarten liegt. Jahrzehnte lang waren sie lediglich Nachbarn, inzwischen kooperieren sie. „Sie brauchten jemanden, der sie zusammenführt“, sagt Netzwerkkoordinatorin Isabelle Wojcicki und fasst damit ihre Aufgabe prägnant zusammen. Verbindenden Charakter hatten auch intergenerative Hip-Hop-Projekte.

Sport und die Begegnung der Generationen sollen Schwerpunkte bleiben. Zusätzlich soll der Übergang vom Kindergarten in die Schule geglättet werden. Infoabende von Lehrern in Kitas sind angedacht und die Begegnung von Kita-Kindern und Grundschülern. Freitag, am Tag des Lesens, etwa werden die Großen den Kleinen vorlesen. Lesen ist in Heißen übrigens auch beliebt: Es gibt 18 Lesepaten.