Das Inkrafttreten des gesetzlichen Mindestlohns am 1. Januar 2015 von 8,50 Euro pro Stunde zeigt in Mülheim erste Wirkung.

Die vier lokalen Taxiunternehmer Fleskes, Call Cars, Auto Berse und Auto Stephany beantragen bei der Stadt als zuständiger Genehmigungsbehörde eine Erhöhung des Taxitarifs zu 2015. Sie wünschen eine Anhebung des Grundpreises von 2,80 Euro auf 3,90 Euro, des Kilometerentgelt-Tagtarifs von 1,80 Euro auf 2,40 Euro und des Nachttarifs/Wochenende von 1,90 Euro auf 2,50 Euro. Im Zuge des Antrags bieten die Chauffeure an, die Zuschläge für Kleintiere und Koffer sowie die erhöhte Grundgebühr für Großraum /Rollstuhl entfallen zu lassen.

Letzteres befürwortet das Ordnungsamt in seiner Beschlussvorlage für die Ratssitzung am kommenden Freitag. Einer Erhöhung der Taxitarife möchte die Verwaltung jedoch nur nach Erstellung eines Gutachtens zur Situation des örtlichen Taxigewerbes und einem mit den Nachbarstädten abgestimmten Tarif zustimmen.

Die Verwaltung hält weiter fest, dass sich die lokalen Taxiunternehmen aktuell in der „Spitzengruppe“ der Städte Köln, Düsseldorf und Essen bewegen, Oberhausen zum Beispiel eine bislang niedrigere Tarifstruktur hat. Auch dort sei seitens der örtlichen Taxiunternehmer eine Erhöhung beantragt, die allerdings weit geringer sei als die in Mülheim geforderte.

Ein Gutachten des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands (BZP) besagt, dass durch den Mindestlohn die Preise im Schnitt um 24 Prozent anzuheben seien. Der bundesdurchschnittliche Taxifahrer-Lohn beträgt laut BZP aktuell 6,50 Euro.