Der Anfang ist geschafft. Die Mülheimer sind auf einem guten Weg, den vor zwei Jahren angestoßenen Prozess, ein Leitbild für ihre Stadt zu entwickeln, erfolgreich weiter zu gehen. Es ist beachtlich, dass aus den zunächst 90 interessierten Bürgern mittlerweile 150 Engagierte geworden sind, die sich Gedanken darüber machen, wie ihre Stadt, ihre Umgebung attraktiver werden könnte. Allein das ist schon ein Erfolg.

Ob am Ende auch alle Vorschläge realisierbar sind, das sei einmal dahin gestellt und ist auch zunächst zweitrangig. Denn, was dieses Interesse vor allem auch mit Nachdruck zeigt, ist, dass sich in Mülheim etwas bewegen muss. Es gibt einige Baustellen. Die Belebung der Innenstadt, der Verkehrsfluss, Kinderbetreuung, Grünflächen, Spielplätze – alles bekannte Themen. Es überrascht nicht, dass sie im Leitbild-Prozess eine zentrale Rolle spielen.

Doch auch wenn das Projekt jetzt gut angelaufen ist: Am Ende wird es aber nur dann gut, wenn Bürger, Verwaltung und Politik sich mit gleichem Engagement und gleicher Ernsthaftigkeit einbringen. Die Bürger und Verwaltung haben vorgelegt. Jetzt liegt es an der Politik zu zeigen, dass sie die Ideen der Bürger nicht belächelt. Es ist auch sicher allen Beteiligten klar, dass einige Ansätze am Geld scheitern werden. Und andere am Widerstand anderer Interessensgruppen. Was werden beispielsweise die Naturschützer sagen, wenn auf der Leineweber Straße die Bäume für kleinere gefällt werden?

Dennoch sind aber auch solche Ideen erst einmal besser als gar keine. Durch sie können Diskussionen angestoßen werden, aus denen wieder neue, dann vielleicht realisierbare Vorschläge entstehen. Auch das wäre ein Erfolg. Ein Kommentar von Rosali Kurtzbach