Die Umweltpolitiker haben mit Mehrheit einer Erhöhung der Gebühren für Abfall, Abwasser und Straßenreinigung ab dem 1. Januar 2015 zugestimmt. Zwar muss der Rat noch im Dezember sein Ja geben, doch können die Bürger jetzt schon von moderat steigenden Preisen ausgehen.
Die Müllgebühren sollen im Schnitt um 1,6 Prozent erhöht werden. Für eine 80-Liter-Tonne würde das im Jahr 3,71 Euro ausmachen, bei der 120 Liter-Tonne 4,95 Euro. Beim Abwasser muss ein Vier-Personen-Haushalt im nächsten Jahr bei 200 Kubikmeter produziertem Schmutzwasser und etwa 130 Quadratmetern versiegelter Grundstücksfläche mit 2,1 Prozent Mehrkosten rechnen, das wären 14,60 Euro im Jahr. Während beim Winterdienst auf viele Bürger Entlastungen zukommen, steigen die Gebühren für die wöchentliche Straßenreinigung. Die Erhöhung richtet sich danach, wie stark die Straße vom Anlieger- und vom Durchgangsverkehr genutzt wird. Aber auch hier gilt: Es geht um wenige Euro im Jahr.
Kurzfristig reagieren muss die Stadt darauf, dass sie bislang keine Möglichkeit hat, den Müll ab Januar zu entsorgen. Wie berichtet, beendet Mülheim die Entsorgung im Müllheizkraftwerk in Karnap. Nach einer europaweiten Ausschreibung fiel die Wahl ab 2015 auf die Müllverbrennungsanlage Krefeld. Doch gegen die Ausschreibung wurde von einem Mitbewerber eine Vergabebeschwerde eingereicht, die juristisch immer noch nicht entschieden ist. „Wir haben jetzt beschlossen, eine Ausschreibung für eine Zwischenlösung vorzunehmen“, sagt Umweltamtsleiter Jürgen Zentgraf. Probleme, bis zum Jahresende eine alternative Entsorgungsstätte zu finden, erwartet er angesichts der Marktlage nicht. Vielerorts gibt es in den Müllverbrennungsanlagen freie Kapazitäten. Es geht um jährlich 55 000 Kubikmeter Hausmüll.