Moers. Vom 6. bis zum 9. Juni laufen die Wahlen für das Europaparlament. Welchen Einfluss hat die EU auf die Grafenstadt Moers? Drei konkrete Beispiele.
Schon in wenigen Tagen, vom 6. Juni bis zum 9. Juni, wählen Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU) ein neues Parlament. In Deutschland wird am Sonntag, 9. Juni, gewählt. Traditionell ist die Europawahl die Wahl in Deutschland mit der geringsten Wahlbeteiligung. Dabei haben auch Entscheidungen aus Straßburg bzw. Brüssel Auswirkungen auf das Leben vor Ort.
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„Es fließen unfassbar viele Fördergelder und vielen ist gar nicht bekannt, woher die eigentlich kommen“,erklärt Dr. Christina Lantwin, Ratsmitglied der Grünen und EU-Gemeinderätin in Moers. Dabei betont sie, dass in diesem Zusammenhang der Blick über den Tellerrand wichtig sei. „Moers profitiert als kreisangehörige Stadt auch von vielen Geldern, die durch den RVR fließen“, sagt sie. „Man muss da das große Ganze sehen.“ Beispiele, bei denen Projekte und Co. von der Europäischen Union profitieren, gebe es in Moers zuhauf. Die Europaschule etwa, in die viel Geld geflossen sei. „EU-Gelder gab es auch für die Ausstattung der Sportvereine im Kreis, da hat auch der Stadtsportbund in Moers profitiert“, zählt die Expertin auf.
Europawahl 2024 in Moers: In viele Projekte fließen EU-Gelder
Lantwin erklärt, dass für viele Bürgerinnen und Bürger der Einfluss der EU unsichtbar sei. „Viele Firmen und Vereine, die davon profitieren, machen das nicht öffentlich.“ Ein Umstand, der sich ihrer Meinung nach ändern sollte. Sie selbst ist gebürtige Britin, der Austritt Großbritanniens aus der EU hat sie damals schwer getroffen. „Da habe ich im Land gesehen, was da alles schiefgelaufen ist. Deswegen muss man konsequent vermitteln, warum die EU wichtig ist.“
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Wie macht sich der Einfluss der EU in Moers bemerkbar? Welche Projekte wären ohne EU-Gelder nicht möglich? Die Redaktion hat die Moerser Stadtverwaltung nach drei konkreten Beispielen gefragt.
Grafschafter Musenhof
Bereits 2010 hat die Spiel- und Lernstadt „Grafschafter Musenhof“ neben dem Schloss eröffnet. Sie bildet das Leben im Moerser Mittelalter mit Töpferei, Backhaus und Kerker nach. Kinder haben hier die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Diese „innovative Kinderbetreuung“, wie sie die Stadt seinerzeit nannte, wäre ohne die Unterstützung durch EU-Gelder nicht möglich gewesen. Rund 1,3 Millionen Euro kostete die Umsetzung, Land, Bund und eben EU förderten das Projekt mit 911.000 Euro.
Sportpark Rheinpreußen
Pumptrack, Basketball, Boule und einiges mehr: Seit einigen Tagen ist der neue Aktivpark im Sportpark Rheinpreußen für alle kostenlos nutzbar. Die Fachdienste Freiraum- und Umweltplanung sowie Sport der Stadt Moers sowie das Büro A24 aus Berlin haben das Großprojekt geplant und umgesetzt. 14 Millionen Euro kostete der Aktivpark, 90 Prozent (rund 12 Millionen Euro), stammen aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes NRW.
Let‘s plaiy
Das Kooperationsprojekt „Let‘s plaiy“ der Hochschule Rhein-Waal und der Stadt Moers vermittelt Kindern und Jugendlichen ein spielerisches Erkunden angewandter Informatik in verschiedenen Anwendungsfeldern. „Mit der Förderung wollen die Kooperationspartner Moers weitere praxisnahe außerschulische Lernorte und Angebote schaffen. So sollen sowohl die Faszination als auch die nötigen Kompetenzen anhand realer IT-Anwendungsfelder der Netzwerkpartner vermittelt und das eigene Ausprobieren sowie Programmieren der Technik ermöglicht werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die EU fördert das Projekt in den Jahren 2024 und 2025.