Kamp-Lintfort. Die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition startet wieder durch. 2024 nimmt der Verein an der Extraschicht teil – mit einer besonderen Aktion.
Ausgesprochen erfolgreich war die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition linker Niederrhein im vergangenen Jahr. 8250 Besucher sahen sich am Förderturm und im Lehrstollen um. Am kommenden Wochenende startet die Saison für die beliebten Führungen in den Museen des Vereins. Dann ist auch das Haus des Bergmanns wieder geöffnet.
Zahlen, mit denen man sich durchaus auch in der Region sehen lassen könne, wie Vorsitzender Norbert Ballhaus anlässlich der jüngsten Jahreshauptversammlung im Alten Kasino an der Ringstraße meinte. So sei die Gemeinschaft stolz darauf, finanziell unabhängig zu sein. Dies sei jedoch nur durch den Einsatz der Mitglieder möglich, unterstrich er.
Bergmänner in Kamp-Lintfort: Ehrungen für langjährige Zugehörigkeiten
Auch Jubilarehrungen gab es: So nahmen Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Wolfgang Roth (ehemals SPD-Landtagsabgeordneter) und Peter Gottschlich Urkunden und Silbermedaillen für ihre 25-jährige Zugehörigkeit entgegen. Mit rund 600 Mitgliedern sei die Fördergemeinschaft noch immer der größte Bergmannstraditionsverein in NRW, unterstrich Ballhaus.
Die Aktiven halten die Standorte mit viel Engagement in Ordnung. Gerade wurde das Museum Haus des Bergmanns an der Ebertstraße umfangreich umgestaltet. Alarmanlagen wurden am Schirrhof und im Lehrstollen angebracht, denn in der Nähe hatte es einige Einbrüche gegeben. Außerdem ist die Gemeinschaft mit ihren Einrichtungen nun komplett digitalisiert. Viel Arbeit machen auch die Besucherführungen an den Wochenenden. Diese seien äußerst beliebt, erklärte Ballhaus. „Uns erreichen Anfragen, beispielsweise des Lions Clubs aus Düsseldorf.“ Die Bergmannsmuseen rangierten auf der Beliebtheitsskala im niederrheinischen Tourismus nach dem Römerpark Xanten auf Platz zwei.
Extraschicht 2024 in Kamp-Lintfort: Abseilen vom Förderturm
Die Fördergemeinschaft beteiligt sich jährlich an vielen Projekten und Aktionen in der Stadt, wie beispielsweise im letzten Jahr am 900-jährigen Bestehen des Klosters Kamp. Man werde sich gerne auch im nächsten Jahr beim 75. Stadt-Jubiläum einbringen, wie Norbert Ballhaus mitteilte. Ein Highlight in diesem Jahr wird die erneute Teilnahme an der Extraschicht, Nacht der Industriekultur, im Zechenpark am 1. Juni ab 18 Uhr sein. Dabei werden sich als besonderer Act Gruben-Wehrleute hoch oben vom Förderturm abseilen. Zudem können sich Besucher mit einem Bus durch die Altsiedlung fahren lassen.
Die Vorstandswahlen bestätigten den bisherigen Vorstand samt seinen sechs Beisitzern einstimmig. Er amtiert für weitere drei Jahre.
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