Moers/Kamp-Lintfort. Beim Kinder- und Jugendmusikfestival Kloster Kamp sorgten „The Twiolins“ für frenetischen Applaus. Wie das Duo klassische Musik vermittelt.

Kinder für Kultur und Musik gewinnen, das wollen die Macher des Kinder- und Jugendmusikfestivals Kloster Kamp alljährlich. Und auch diesmal treffen Organisatorin Jeanette von der Leyen und ihr Team mit der Wahl der Künstler ins Schwarze. Am Donnerstag sorgen „The Twiolins“ (das Duo Marie-Luise Dingler und Christoph Asmus, Violine und Bratsche) im Saal des Martinstifts für frenetischen Applaus. Rund 170 Moerser Grundschulkinder sind begeistert.

Noch sitzen sie aufgeregt da und plappern lebhaft im Konzertsaal. Alle zweiten Klassen der Eschenburg-Schule und der Anna-Schule sind zum „Szenischen Konzert“ für Kinder eingeladen. Hanna und Julia (beide 8) gehen zur Eschenburg-Schule und sitzen in der zweiten Reihe. Sie sind schon versiert, was Konzertbesuche angeht: „Wir haben hier im Saal sogar schon selbst gesungen, mit dem Schulchor“, berichtet Hanna stolz. Plötzlich wird es mucksmäuschenstill, die beiden Musiker kommen von hinten aus dem Off und spielen „Eine kleine Nachtmusik“, während sie auf die Bühne zusteuern.

Nebenbei etwas über Instrumente lernen

Als Igel und Eichhörnchen verkleidet, verstehen es „The Twiolins“ zu jeder Zeit, die Kinder in ihren Bann zu ziehen. Die Handlung: Die beiden befreundeten „Tiere“ wollen ein Konzert aufführen, wissen aber nicht so recht, wie das gehen soll.

Fragen stellen? Ist erlaubt!
Fragen stellen? Ist erlaubt! © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Dabei lernen die Grundschüler ganz nebenbei, was eine Geige von einer Bratsche unterscheidet, oder dass der lange Stock ein Bogen ist, und dass man die Saiten ganz sachte streichen muss, um nicht wie eine alte knarrende Türe zu klingen – was herzhaftes Lachen im Publikum erzeugt. Lachen ist neben der Musik ein Grundelement der Aufführung.

Es darf auch vielfältig mitgeklatscht werden, beispielsweise wenn ein mitreißendes irisches Lied erklingt. Auf die Frage des „Igels“, ob man denn nun bereit für das Konzert sei, rollt ein frenetisches Jaaa! in Düsenjet-Lautstärke durch den Saal. Und wenn die Kinder quieken, grunzen, heulen oder piepsen wie die Tiere in der Geschichte, ist das für alle ein Heidenspaß. Am Ende verabschiedet das „Eichhörnchen“ die Kinder, und Hanna aus der zweiten Reihe meint spontan: „Das hat Spaß gemacht!“

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Beim diesjährigen 18. Kinder- und Jugendmusikfestival gebe es erstmals Projekte in allen wir4-Städten. Ohne die treuen Sponsoren wäre diese Art der Musik-Förderung für Kinder nicht möglich, bedankt sich Jeanette von der Leyen. Am 22. März steigt das Musical-Projekt der Gesamtschule Niederberg in der Kulturhalle, am 28. April gibt es das Familienkonzert in der Stadthalle Kamp-Lintfort.