Moers. Seit Wochen brennt eine Straßenlaterne in Moers nicht mehr. Ein Anwohner meldete den Fall mehrmals, passiert ist seither nichts. Was ist da los?

Wenn eine Straßenlaterne wochenlang nicht mehr leuchtet, dann kann das für Frust sorgen. Diese Erfahrung macht aktuell Heinz Lochs aus Moers. Die Laterne vor seinem Haus an der Bahnenstraße bleibt jetzt schon seit rund fünf Wochen düster. Ein Fakt, den Lochs zunehmend frustriert. „Ich habe schon dreimal bei der Enni angerufen und das gemeldet“, klagt er im Gespräch mit der Redaktion. Passiert sei seither nichts. Lediglich ein „wir leiten das weiter“ hätte der Moerser bekommen. Was ist da los?

Schon vor einigen Jahren habe Enni die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet „in einem schlechten Zustand“ von der Stadt Moers übernommen, erklärt Enni-Sprecher Herbert Hornung auf Anfrage der Redaktion. Seither habe es sich der Energieversorger zur Aufgabe gemacht, auf Basis eines 2020 erstellten Erneuerungskonzeptes den Sanierungsstau bei der Straßenbeleuchtung abzuarbeiten. Ziel sei es, die Beleuchtung bis 20230 „sicher“ und „energiesparend“ aufzustellen, so der Sprecher.

Straßenlaternen in Moers: Bis 2030 sollen alle umgerüstet sein

Erste Erfolge gebe es bereits: Rund 5000 Laternen in Moers seien bereits auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Hornung: „In den kommenden Jahren plant Enni jährlich jeweils weitere rund 1.000 Straßenlaternen zu erneuern und hierzu Jahr für Jahr mehr als eine Million Euro in die Hand zu nehmen, um die zweite Hälfte der insgesamt rund 10.000 Leuchten inklusive der maroden Masten im Stadtgebiet im Planungszeitraum sukzessive zu modernisieren.“ So sollen allein in diesem Jahr weitere 9000 Leuchtkörper getauscht werden.

In den kommenden Jahren plant Enni jährlich jeweils weitere rund 1.000 Straßenlaternen zu erneuern und hierzu Jahr für Jahr mehr als eine Million Euro in die Hand zu nehmen.
Herbert Hornung, Enni-Sprecher

Das wird Hein Lochs nur mäßig zufriedenstellen. Denn: Auch wenn die Straßenbeleuchtung in der Bahnenstraße in die Jahre gekommen sei, stehe hier noch keine großflächige Sanierung an. Hornung erklärt, dass die Laternen erst „im Laufe der Jahre“ bis 2030 erneuert werden. Sie gehöre zu den Straßen, die nur bei Schäden oder Ausfällen bearbeitet wird. Maßgebend ist dabei eine festgelegte Prioritätenliste.

Straßenbeleuchtung in Moers: Reagiert wird nach Prioritäten

Priorität heißt in diesem Fall: Außerhalb des Sanierungsprogramms zur Gefahrenabwehr würde Enni zunächst nur Leuchten an Fußgängerüberwegen, großen Kreuzungen, Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie „verkehrskritischen Bereichen“ reparieren oder austauschen. Bei Straßen wie der Bahnenstraße, die nicht in die Klasse fallen, könnte es aufgrund begrenzter personeller Ressourcen bis zu sechs Monate dauern, bis eine Reparatur erfolgt. Im Vorjahr hat Enni in dieser Straße bereits vier Leuchten repariert.

„Uns ist bewusst, dass die Situation aktuell für die Anwohnerinnen und Anwohner in diesen nachrangig zu bearbeiteten Straßen nicht befriedigend ist, dennoch müssen wir um Geduld bitten“, erklärt Hornung. „2030 werden wir in Moers eine intakte, wartungsarme und im Zuge von Energiesparmaßnahmen und im Sinne des Umweltschutzgedanken auch klimaschonende, weil energiesparende Straßenbeleuchtung haben.“

Kaputte Laterne in Moers: Enni entschuldigt sich für die Kommunikation

Für die Kommunikation mit den Anwohnern der Bahnenstraße entschuldigt sich der Energieversorger. „Uns ist wichtig, dass wir zukünftig auch die Kommunikation rund um die Störungsmeldungen in der Straßenbeleuchtung weiter verbessern, die schon bald egal auf welchem Weg sie uns Schäden melden, deutlich schneller über den Bearbeitungsstand informiert werden sollen. Die ist leider zu Anwohnerinnen und Anwohner der Bahnenstraße nicht optimal gelaufen.“