Moers. Dass Bauarbeiten die Händler an der Hülsdonker Straße stark einschränken würde, wurde wohl im Vorfeld schlecht kommuniziert. Ein Kommentar.

Seit dem 15. Januar ist die Hülsdonker Straße in Moers zu Einbahnstraße geworden. Diese Sperrung habe die Fernwärmeversorgung Niederrhein mit der Stadt, Feuerwehr und der Polizei abgesprochen. Doch die Anwohner und die Einzelhändler, also die direkt Betroffenen, erfahren nach ihren Angaben über die Sperrung erst aus der Zeitung. Man spürt bei ihnen Wut und Frust.

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Wut wegen fehlender Kommunikation seitens der Verantwortlichen. Aber auch Frust, denn sie verlieren jeden Tag ihre Kunden. Wut und Frust sind verständlich. Denn die Sperrung entlang der Hülsdonker Straße bedroht offenkundig ihre Existenz.

Ja, es ist wichtig und richtig, dass sich die Stadt und die zuständigen Unternehmen weiter um die Verbesserungen der Infrastruktur in Moers kümmern. Aber diese Verbesserung und die Bauarbeiten müssen die drastischen Auswirkungen auf die Existenz der Händlerinnen und Händler nicht rechtfertigen.

Ahmad Shihabi kommintiert.
Ahmad Shihabi kommintiert. © FUNKE Foto Services | Sebastian Konopka

Deshalb sollte die Stadt Moers die Sorgen der Menschen ernst nehmen und künftig sorgfältiger mit den Betroffenen kommunizieren und zusammenarbeiten. Das könnte eine Win-win-Situation zwischen Stadt, Auftraggebern und Bürgern werden. Dadurch würde die Existenzbedrohung der lokalen Einzelhändler verhindert. Betroffene Bürger könnten auch ihre alternativen Lösungen vorschlagen.

Diese offene Kommunikation und möglichst passende Maßnahmen könnten dazu führen, solche Konflikte in der Zukunft zu verhindern. Denn die lokalen Unternehmen sind nicht nur Wirtschaftstreiber, sondern auch ein wichtiger Teil des sozialen Lebens der Stadt. Und nur mit deren Existenz wird die Stadt attraktiver für mehr Investoren.