Neukirchen-Vluyn. Die Händler machen sich bereit, um ihre Weihnachtsbäume in Neukirchen-Vluyn zu verkaufen. Wann es losgeht und wie viel die Bäume kosten werden.
Noch ein paar Wochen, dann starten die regionalen Produzenten von Weihnachtsbäumen den Verkauf. Die Bäume in den Plantagen haben bis dahin viel Arbeit gemacht. Die Kunden wissen das zu schätzen, der Trend zum frischen Tannenbaum ist ungebrochen. Das wissen Greta und Michael Florenz mit ihrer Baummanufaktur in Niep genauso wie Friedrich Freiherr von der Leyen mit seinem Bloemersheimer Forst.
Fast zeitgleich beginnt der Verkauf. In den Nieper Feldern am Gut Groß Opholt der Familie Florenz startet man am Freitag, 24. November. An der Vluyner Straße im Wald zwischen Vluyn und Schaephuysen öffnen sich am Samstag, 25. November, die Pforten beziehungsweise die Bloemersheim‘schen Schranken für die Gäste.
Neukirchen-Vluyner Betrieb verpackt die Weihnachtsbäume auf Wunsch mit Kokosseil statt Plastik
Viele Kunden machten ein richtiges Familienevent aus dem Tannenbaumkauf, wie von der Leyen berichtet. Nach der Devise „Frischer geht’s nicht“ könne der Kunde selber aussuchen, dann schlagen oder schlagen lassen. Auch einige transportfertige frische Exemplare gebe es immer für den eiligeren Kunden.
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Auf Gut Groß Opholt verpackt man auf Wunsch auch mit Kokosseil, wenn Kunden kein Plastiknetz haben möchten. Greta Florenz: „Außerdem gibt es einen Anspitzer, der den Stamm für den Ständer vorbereitet.“ Und: Eine Schüttelmaschine rüttele den Baum kräftig durch und befreie ihn von unerwünschten Bewohnern wie Käfern oder von alten Nadeln und Blättern. „Wir hatten schon mal Beschwerden deswegen. Dazu muss man wissen, dass die Bäume ja Naturprodukte sind“, sagt Greta Florenz.
Die Preise der Weihnachtsbäume bewegen sich in Neukirchen-Vluyn auf Vorjahresniveau
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehe immer noch die Nordmann-Tanne, berichtet von der Leyen. „Alle wollen sie.“ Sie stachele nicht, sei haltbar und gut zu schmücken. Rotfichte, serbische Fichte oder Nobilis-Fichte spielten heute nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die Preise bewegten sich in etwa auf Vorjahresniveau, sagt der Freiherr, was um die 24 Euro pro laufendem Meter Nordmann-Tanne bedeute. „Fichten sind erheblich preiswerter.“ Was auf Groß Opholt in etwa ähnlich gehandhabt wird: „Besonders schöne Bäume können ein bisschen mehr kosten.“
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Die Preise wundern jedoch, wenn man weiß, wie viel Arbeit und Mühe in den Bäumen steckt, bis sie verkaufsfertig sind. „Klassische, beste Nordmann-Tannen wachsen in Georgien. Dort gewinnt man aus ihren Zapfen Samen. Diese werden bei uns in speziellen Baumschulen zwei Jahre angezogen. Dann kaufen wir die 20, 30 Zentimeter kleinen Setzlinge und pflanzen sie bei uns“, beschreibt von der Leyen.
Bei den Kunden sind Weihnachtsbäume mit einer Größe von zwei Metern am beliebtesten
In diesem Alter müssten die Winzlinge auch noch gegen hungrige Mäuler des Waldes eingezäunt werden. Zwei- bis dreimal im Jahr müssten sie freigeschnitten werden, damit sie Licht und Luft bekommen. Erst im Alter von rund 10 Jahren sei der Baum an die zwei Meter groß – die beliebteste Größe bei den Kunden. Inzwischen mache sich auch der Klimawandel bemerkbar, ergänzt der Freiherr. „In den letzten drei, vier Jahren haben wir die Plantage auch ein, zweimal über Sommer beregnen müssen.“ Gottlob sei die Nordmann-Tanne aus Georgien sehr hitze- und dürretolerant. „Dort herrschen ja im Hochsommer große Hitze und im Winter viel Kälte. Die Flora dort ist das gewohnt.“
Die Neukirchen-Vluyner Betriebe lassen sich für ihre Weihnachtsbaum-Kunden einiges einfallen
Für die Tannenbaum-Kunden tun die beiden örtlichen Betriebe einiges, damit sie sich beim Kauf wohlfühlen. Auf Groß Opholt ruft man am 9. und 10. Dezember zum Hoffest mit Essen und Trinken und einem kleinen Weihnachtsmarkt. Am Verkauf Bloemersheim erwartet man die Kundschaft täglich mit einer Wetterschutzhütte und einem offenen Feuer zum Aufwärmen oder Stockbrot-Backen. An den Wochenenden gibt es zudem Getränke wie den Bloemersheimer Apfelpunsch, Waffeln und Gegrilltes. „Es ist immer schön zu sehen, wie ganze Familien hier im Wald bei uns spazieren gehen, einen Baum aussuchen und es sich anschließend am Feuer gemütlich machen“, sagt Friedrich von der Leyen.