Kamp-Lintfort/Moers. Mitarbeiter des Kamp-Lintforter St. Bernhard Hospitals und des St. Josef in Moers haben am Mittwoch in Düsseldorf protestiert. Ihre Forderungen.
Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser fordern von der Bundesregierung die ausreichende und dauerhafte Finanzierung der hohen Inflationskosten und der für das Jahr 2024 beschlossenen Tariferhöhung von rund zehn Prozent. Bisher weigert sich der Bund aber, seinem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und eine den steigenden Betriebskosten angemessene Vergütung für die Kliniken zu ermöglichen. In der Folge werden immer mehr Krankenhäuser in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.
Deshalb protestierte gestern rund 10.000 Beschäftigte mit einer Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf für die finanzielle Absicherung der Daseinsvorsorge. Auch das St. Josef Krankenhaus in Moers, das St. Bernhard-Krankenhaus in Kamp-Lintfort, das St. Vinzenz Hospital in Dinslaken, das St. Camillus in Duisburg und das St. Nikolaus Hospital in Rheinberg unterstützten diesen Protest. „Die beste Medizin: saubere Finanzierung“ lautete die Botschaft an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Zu der Kundgebung hat die Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) aufgerufen, sie fand parallel zu bundesweiten Protestveranstaltungen statt.
„Die Krankenhäuser in NRW stehen vor extremen Herausforderungen, weil sie durch enorm gestiegene Kosten immer mehr in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, erklärt der Regionaldirektor aller vier Standorte der GFO Kliniken Niederrhein, Ralf H. Nennhaus. „Die Bundesregierung schaut aber weiter tatenlos dabei zu, wie Kliniken in immer größerer Zahl in ernste finanzielle Not geraten. Denn im nächsten Jahr steht auch die vereinbarte Tariferhöhung von mehr als 10 Prozent an. Wenn diese Tariferhöhung nicht refinanziert wird, werden die Krankenhäuser als Säule der Daseinsvorsorge massiv überfordert. In der Folge drohen uns drastische Versorgungseinschränkungen.“
Die Kamp-Lintforter waren mit einer Busladung in Düsseldorf
in ganzer Bus voller Mitarbeiter des St. Bernhard Hospitals macht sich am Mittwoch auf den Weg nach Düsseldorf, um von der Bundesregierung eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser einzufordern. Inflationskosten und Tariferhöhungen treiben die Betriebskosten der Kliniken in die Höhe, heißt es in einer Pressemitteilung. Jedoch: „Bisher weigert sich der Bund aber, seinem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und eine den steigenden Betriebskosten angemessene Vergütung für die Kliniken zu ermöglichen. In der Folge werden immer mehr Krankenhäuser in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.“
Nicht nur Mitarbeiter des St. Bernhard Hospitals werden in Düsseldorf zur Kundgebung erwartet. Laut Mitteilung sollen es an die 10.000 Beschäftigte im Krankenhauswesen sein, die vor dem Landtag protestieren unter dem Motto: „Die beste Medizin: saubere Finanzierung“. Der Protest wird um „fünf vor zwölf“ beginnen. Bundesweit sollen ähnliche Veranstaltungen stattfinden.
Krankenhausprotest in Düsseldorf: „Viele Arbeitsplätze in Gefahr“
„Alle Klinik-Geschäftsleitungen stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sie wollen den Beschäftigten die verdiente Tariferhöhung zahlen. Denn damit werden die Wertigkeit ihrer Arbeit und ebenso die Attraktivität der Krankenhäuser als Arbeitgeber unterstrichen. Aber weil den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern das Geld dazu fehlt, bringen sie ihr Krankenhaus und damit viele, viele Arbeitsplätze in Gefahr“, heißt es in der Mitteilung von Ingo Morell, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW).
Josef Lübbers als Geschäftsführer des Kamp-Lintforter Hospitals hat ähnliche Befürchtungen: „Die Krankenhäuser in NRW stehen vor extremen Herausforderungen, weil sie durch enorm gestiegene Kosten immer mehr in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.“ Er sieht die Krankenhäuser als Säule der Daseinsvorsorge massiv überfordert, wenn die Tariferhöhungen nicht refinanziert würden. Kliniken gerieten in finanzielle Not, in der Folge „drastische Versorgungseinschränkungen.“