Moers. Trotz Corona und Innenstadt-Sanierung halten die Boutique-Chefinnen in Moers gemeinsam durch. Mehr noch: Im Oktober öffnet ein neuer Laden.
Derzeit wird viel über die Neugestaltung der Innenstadt gesprochen. Dass es in der Bauphase zu Auswirkungen auf die Kundschaft kommen wird, steht außer Frage. Gleichwohl hoffen die ortsansässigen Boutiquenbesitzerinnen in der City, dass sich die Folgen in Grenzen halten und die Neugestaltung später zur Attraktivierung beiträgt.
Denn – das ist das gemeinsame Credo der Geschäftsfrauen: Attraktiv ist die Moerser Innenstadt mit dem Mode-Angebot. „Viele Kundinnen und Kunden kommen aus Krefeld, Mülheim oder Essen angereist“, sagt etwa Sibel Itani, die das Ci’belle an der Steinstraße betreibt.
Moerser Innenstadt ist für die Boutique-Chefinnen ein attraktiver Standort
Sie kleidet ihre Kundschaft farbenfroh und fröhlich ein und sagt: „Sie finden Moers schön, das Angebot mit Cafés, der Gastronomie.“ Hier sei es möglich zu flanieren, shoppen und das Einkaufserlebnis mit einem Essen ausklingen zu lassen. Zudem sei die Anbindung der Grafenstadt über die A40 attraktiv für die auswärtigen Kunden.
Jaenine Steinborn ist die Chefin im Frauenzimmer. Sie ist seit 2006 im Geschäft, seit 2020 ist sie mit ihrem Mode-Angebot an der Burgstraße ansässig. Skandinavien- bis Ibiza-Style, Clean-Schick bis Hippi, so bezeichnet sie ihr Sortiment. Was Baustellen anrichten können, erfährt sie seit geraumer Zeit durch Bauarbeiten im Einmündungsbereich zur Steinstraße. Was sie schätzt: die Kommunikation der Geschäftsfrauen untereinander und mit der Kundschaft. „Die Läden sind auch soziale Treffpunkte.“
Moerser Boutique-Chefin: „Es ist ein hartes Business“
Anita Geerts betreibt seit noch nicht allzu langer Zeit ihren Concept Store „Honest and in style“ an der Friedrichstraße. Dort bietet sie trendige Mode, Dekoartikel und Wohnaccessoires an; alles auf nachhaltiger Basis. „Das war nicht einfach“, sagt sie über ihren Start, der just mit dem Aufflammen der Pandemie zusammenfiel. So ist es, wenn alles, was sich an Produkten im Laden befindet, bezahlt ist, aber niemand kommen darf, um es zu kaufen. In der Pandemiezeit haben die Geschäftsfrauen kreative Ideen entwickelt, wie sie sich über Wasser halten können. „Wir haben sehr viel versucht“, unterstreicht Sibel Itani.
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Die Boutiquen stehen zwar im Wettbewerb miteinander. Aber wie sagt es Anita Geerts so treffend: „Man teilt sich die Torte.“ Die Kollektionen unterscheiden sich, somit sei Moers modemäßig gut aufgestellt – auch neben den bekannten Ketten und dem Modehaus Braun. „Die Ketten brauchen wir auch“, sagt Geerts. Die große Kunst: Etwas anzubieten, was die anderen nicht haben. „Es ist heute ein hartes Business geworden“, betont Jaenine Steinborn.
Neues Modeangebot eröffnet im Oktober an der Steinstraße in Moers
Aber Mode bleibt etwas Schönes. Und so wird es auch im Ladenlokal von Tanja Salem an der Steinstraße weiterhin ein Modeangebot geben. Am 1. Oktober eröffnet dort Yasemin Getir ihr Geschäft Unique Flores mit Bohemian-Kleidern und Kleidung im Ibiza-Style, lange und luftige Kleider in Pastelltönen, Kuschelpullis. Sie möchte auch das jüngere Klientel – im wahrsten Wortsinne – anziehen. Bisher hatte Yasemin Getir von zuhause aus gearbeitet und hauptsächlich per Instagram geworben. Nun ergreift sie die Chance, ihr eigenes Ladenlokal in attraktiver Lage zu eröffnen. So wird auch an dieser Stelle die Mode-Geschichte weitererzählt.
Mouna Kralik hat ihr „MounArt“ Ende Oktober 2022 eröffnet, mit allem rund um das Beauty-Paket. Die dynamische Frau ist Make-Up-Artist und macht nicht nur Bräute schön für die Hochzeit, sondern bietet auch Freundinnentreffen an. Ein Teil des großen Ganzen. Tanja Salem: „Moers ist da ganz stark.“