Neukirchen-Vluyn. Weiter Wirbel um Snackautomat: Die Schulen wollen verhindern, dass die Schüler in den Pausen das Gelände verlassen. Und etwas anderes stört sie.
Schon wieder gibt es Ärger mit dem neuen Snackautomat unweit des Schulzentrums Niederberg in Neukirchen-Vluyn. Vor zwei Wochen, drei Tage nach seiner Aufstellung, war er bereits Ziel von Vandalen. Nun beschäftigt er offenbar auch die Schulen.
„In einem Schreiben haben wir unseren Schülern und ihren Eltern mitgeteilt, dass das Schulgelände während der Unterrichtszeit nicht verlassen werden darf“, sagt Hedda Engbers, Schulleiterin des Julius-Stursberg-Gymnasiums. „Das beinhaltet auch den Weg zum Snackautomaten.“ Zuvor hätten sich dort die Schüler vermehrt aufgehalten. Das Schreiben, das vergangenen Dienstag (8. August) ausgestellt wurde, richtet sich jedoch nicht an alle. „Es betrifft ausschließlich die Unter- und Mittelstufe.“ Diese Schüler dürften sich laut Schulgesetz nämlich nicht außerhalb des Schulgeländes bewegen, da sie sonst nicht versichert wären.
Schüler in Neukirchen-Vluyn sollen Automaten nicht zu Unterrichtszeit aufsuchen
Um das zu kontrollieren, „wird in den Pausenzeiten eine Aufsicht in der Nähe des Automaten positioniert“, so Engbers. Seit dem Schreiben habe es aber keine Vorfälle gegeben, „in denen sich ein Schüler rausgeschlichen hat“, so die Schulleiterin. Bei Verstößen gebe es jedoch „erzieherische Maßnahmen“. Bei mehrfachen Vergehen drohen sogar Ordnungsmaßnahmen. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass es so weit kommt.“
Auch die Schüler der Gesamtschule Niederberg dürfen den Snackautomaten nicht zu Unterrichtszeiten aufsuchen. Bei Vergehen drohen auch hier Ordnungsmaßnahmen. Doch Schulleiter Mutlu Kuzu sieht zudem weitere Probleme. „Wir als Schule haben einen Erziehungsauftrag und versuchen unseren Schülern eine gesunde Ernährung zu vermitteln.“ Der Automat sei da eher kontraproduktiv. Ähnlich hatte sich dazu bereits die SPD geäußert.
Schule in Neukirchen-Vluyn beklagt „riesige Müllproblematik“ wegen Snackautomat
Zudem kritisiert Kuzu: „Seit dieser Automat aufgestellt wurde, haben wir ein riesiges Müllproblem an der Schule.“ Verpackungen würden oft einfach vor dem Schulgelände oder auf dem Schulhof weggeworfen werden – doch nicht in die Mülleimer. „Wir haben geschaut, ob die Verpackungen den angebotenen Snacks im Automaten entsprechen und konnten feststellen: Es gibt klare Übereinstimmungen.“ Lehrerinnen und Lehrer sollen daher nun ein Auge auf die Schüler haben. „Wir können aber nur sporadisch kontrollieren, ob sie sich etwas am Automaten kaufen“, so der Schulleiter.
An der Aufstellung des Automaten, der sich hauptsächlich an die Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums sowie der Gesamtschule Niederberg richtet, soll die Stadt nicht beteiligt gewesen sein (wir berichteten). Zudem befände sich der Snackautomat auf einem privaten Grundstück.