Moers. Es hat gedauert, aber jetzt ist das das Berufskolleg für Technik Moers auf den neuen Campus gezogen. Was Schüler und Lehrer zur Premiere sagen.
Mit drei Jahren Verspätung ist das Berufskolleg für Technik Moers (BKTM) am Montag auf dem neuen Campus gestartet. Schülerin Veronika Aster (20) aus Sonsbeck-Labbeck sagt: „Ich habe als Schülerin noch nie ein so gutes Gebäude gesehen.“ Schulleiter Peter Dischhäuser spricht von einem „guten Gefühl“.
Die Einschätzung dürfte vor allem das Kollegium teilen. Seit 2019 musste es mit Container-Provisorien leben. Dass der Kreis Wesel als Bauträger des Projektes immer wieder Preissteigerungen und Verzögerungen melden musste, stellte Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer gleichermaßen auf eine harte Probe.
Peter Dischhäuser sagte am Montag im NRZ-Gespräch diplomatisch: „Da steckt man nicht drin. Wir freuen uns, dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern jetzt eine wertschätzende Lern- und Arbeitsumgebung bieten zu können.“ Jene 700 Schülerinnen und Schüler, die am Montag neu zum BKTM auf den Campus Moers kamen, haben von der schleppenden Fertigstellung nicht mitbekommen.
Eine Schülerin, die ihre Ausbildung als Tischlerin startete, freute sich besonders über die „schönen Sitzmöglichkeiten und die Glasräume.“ Beides ist in den im schuldeutsch „Differenzierungsräumen“ genannten Zimmern enthalten, in denen Sofas, Sessel und Sideboards ein ganz neues Lernerlebnis schaffen. „Hier können zum Beispiel Gespräche zu Unterrichtsthemen stattfinden und Präsentationen vorbereitet werden“, ist auch Dischhäuser stolz auf die 14 Räume.
Ein Schüler, der bereits im vergangenen Schuljahr aufs BKTM gegangen ist, sieht im neuen Gebäude ein „großes Upgrade“. Er sei gut empfangen worden, die neuen Räume seien schlicht „schön“. Im alten Gebäude seien die Räume ziemlich heruntergekommen gewesen.
Auch interessant
Für 13 Ausbildungsberufe werden am BKTM Inhalte vermittelt, insgesamt werden 30 Ausbildungsgänge angeboten – bis zum Fachabitur und zum staatlich geprüften Techniker – alles jetzt auch auf höchstem technischen Niveau, wie die stellvertretende Schulleiterin Heike Ritthoff sagte: „Es gibt leistungsfähiges Wlan in jedem Raum, wir können unsere iPad-Koffer überall einsetzen.“
Angehende Mechatroniker können jetzt etwa – wie in einer Kfz-Werkstatt – eine Fahrzeuganalyse per Computer durchführen, beim Schweißsimulator sorgt eine VR-Brille für die richtige Naht. Die Abkürzung VR steht für „virtuelle Realität“.
Auch interessant
In einem Jahr sollen das Mercator-Berufskolleg, das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg und die Berufsfachschule für Pflege und Gesundheit des Kreises auf den Campus ziehen. Zu lösen ist bis dahin noch ein Problem: Starten alle gleichzeitig um acht Uhr morgens, strömen Morgen für Morgen rund 3000 Menschen auf den Campus. Wird versetzt gestartet, wird es unter anderem schwierig, Parkplätze freizuhalten oder die Busse zu koordinieren.