Neukirchen-Vluyn. Am 26. August ist Christopher Street Day in Neukirchen-Vluyn. Alle Infos zum Ablauf, Anmeldungen und warum der CSD der größte im Kreis ist.

Klare Ansage zum Christopher Street Day (CSD) in „Neuqueerchen-Vluyn“: „Wir werden so lange weitermachen, bis jeder so leben und lieben kann, wie er möchte“, machte Christian Pelikan (Grüne) deutlich. Er gab mit einer Gruppe von Akteuren einen Vorgeschmack auf den CSD am Samstag, 26. August. „Da wird wieder schwer was los sein in der Stadt. Versprochen.“

Der Tag soll aber nicht nur darauf hinweisen, dass noch viel für die Akzeptanz von queeren Menschen getan werden muss. Der Samstag soll auf jeden Fall viel Spaß bringen. Bunt, laut und lustig wird es über die Niederrheinallee gehen. Am Ende steht wieder eine Bühne, Dragqueen Fiona Fabulous führt dann schillernd durchs Programm.

Wer den CSD unterstützt

Wenn’s eben geht, soll die Zahl der Teilnehmenden in diesem Jahr das Vorjahr noch übertreffen. Und da waren es immerhin 350 Menschen, die aus der ganzen Umgebung nach Neukirchen-Vluyn kamen. „Wir haben hier die meisten Teilnehmer im Kreis“, sagt Christian Pelikan stolz. „Weil wir für die Veranstaltung intensiv arbeiten.“ Die Unterstützung in der Stadt sei beachtlich. Außer den Grünen, die für den CSD wirbeln, wird der Tag auch von der Awo unterstützt und nicht zuletzt „mit voller Überzeugung“ von der Sparkasse und der Volksbank gemeinsam.

„Das kommt auch nicht so häufig vor, dass wir zusammen auftreten“, sagt Bernd Zibell von der Sparkasse. Aber man sei sich einig, dass sich die Unterstützung des Christopher Street Days lohnt und das Ziel der Gruppe, mehr Toleranz zu erreichen, wichtig ist. So sieht es auch Guido Lohmann von der Volksbank. Auch das Geldinstitut hat die Veranstaltung mit Geld unterstützt, weil es die Idee, die dahinter steht, absolut teilt.

Dass den Menschen, die sexuell anders ausgerichtet sind, immer noch der blanke Hass entgegenschlägt, berichten auch Kathrin Reimann und Marion Fritsch. „Da kommen Nachrichten und Mails an, die bestehen nur aus Wut und Beleidigungen“, erzählen sie. Und Christian Pelikan erinnert daran, dass auf dem CSD in Münster im vergangenen Jahr ein Trans-Mann von einem hasserfüllten Menschen erschlagen worden ist. Sicher können sich queere Personen immer noch nicht fühlen. Denn Toleranz sei in dieser Gesellschaft für viele immer noch ein Fremdwort.

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„Solange das so bleibt, werden wir weiter laut sein“, verspricht Pelikan und lädt weitere Gruppen ein, am Christopher Street Day mitzumarschieren und Flagge zu zeigen. „Natürlich sind alle herzlich eingeladen und können ganz spontan kommen. Aber man kann sich auch als Gruppe anmelden. Die Veranstaltung ist auf jeden Fall kostenlos.“

Warum gerade der CSD in Neukirchen-Vluyn so viel Zuspruch findet, erklärt Kathrin Reimann: „In großen Städten können viele so leben, wie sie es möchten, da stören sich wenige dran. Aber hier im ländlichen Raum ist die Nachbarschaft noch viel enger. Jemand, der nicht den normalen Erwartungen entspricht, wird ganz schnell zum Dorfgespräch.“ Und daher lebten viele in kleinen Gemeinden nicht so, wie sie es eigentlich möchten und ihnen entspräche. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, betont Christian Pelikan. Es soll also auf jeden Fall laut weitergehen.

Hier sind Anmeldungen möglich

Der Christopher Street Day findet in Neukirchen-Vluyn am 26. August ab 14 Uhr statt. Los geht’s auf dem Parkplatz der Wilhelm-Reuter-Allee 1. Von da aus wird der Zug über die Niederrheinallee, die teilweise abgesperrt sein wird, weitermarschieren. Wer Lust hat, sich als Gruppe anzumelden, kann das an ov@gruene-nv.de tun. Auch Bürgermeister Ralf Köpke wird vor Ort sein, was die Organisatoren ganz besonders freut.