Neukirchen-Vluyn. Warum die Ex-Leiterin des Julius-Stursberg-Gymnasiums Neukirchen-Vluyn den Ruhestand als „Happy Hour“ nennt und ihre Tochter stolz auf sie ist.

Das Wort „Dankbarkeit“ fiel häufig an diesem Morgen, als Dr. Susanne Marten-Cleef als Chefin des Julius-Stursberg-Gymnasiums in der Aula verabschiedet wurde. Zahlreiche Gäste kamen, viele Redner ergriffen das Wort. Ein unterhaltsames Programm steuerten Schülerschaft und Kollegen bei. Nach 25 Jahren am Neukirchen-Vluyner Gymnasium und nach 11 Jahren als Leiterin will Marten-Cleef nun die „Happy-Hour“ ihres Lebens genießen, wie sie sagt.

Dezernentin Dr. Anke Domrose aus Düsseldorf unterstrich die zehnjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Marten-Cleef sei immer engagiert gewesen, und stolz auf ihre Schülerschaft und die Kollegen. „Du hast das Julius-Stursberg-Gymnasium zu einer nachgefragten Schule gemacht“, zog Domrose ein Fazit. Bürgermeister Ralf Köpke überbrachte Grüße von Rat und Verwaltung. Marten-Cleef habe Spuren hinterlassen wie die Leseförderung, den Schüleraustausch, das EU-Programm und die Begegnung von Menschen. Und auch der Titel Europaschule sei ihren Bemühungen zu verdanken. Nicht zu vergessen das Großprojekt der Sanierung der Schule.

Die Variete-AG des JSG in Neukirchen-Vluyn in der Aula des Julius-Stursberg-Gymnasiums brachte Schwungvolles auf die Bühne.
Die Variete-AG des JSG in Neukirchen-Vluyn in der Aula des Julius-Stursberg-Gymnasiums brachte Schwungvolles auf die Bühne. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Alexander Winzen vom Georg-Forster-Gymnasium Kamp-Lintfort nannte Marten-Cleef eine Frau, die nie auf der Karrierespur gewesen sei und nicht gedacht hätte, einmal Chefin zu werden. Pfarrerin Annette Vetter vom Schulreferat Duisburg-Niederrhein attestierte Marten-Cleef eine wertebasierte Schule zu hinterlassen. Eine besonders freundschaftliche Rede hielt Dr. Beatrix Langenbeck-Schwich, Ex-Chefin der benachbarten Gesamtschule Niederberg, sie ist ebenfalls frisch im Ruhestand. Da waren offensichtlich zwei starke Frauen, die zusammenhielten und sich verstanden haben.

Eine Hommage der Tochter

Unterhaltsames im Programm: Luciana Lin am Flügel präsentierte gekonnt eine Klaviersonate von Beethoven, die Schülerchöre und die Varieté-AG brachten Schwungvolles auf die Bühne. Und der Schüler-Sketch in Anlehnung an Loriot, wobei der Mann (hier Frau Marten-Cleef) doch einfach nur sitzen und nichts tun will, fand seine Lacher.

Eine Hommage an die Mutter war die Rede von Tochter Sophia Cleef. Sie sei stolz auf die Mutter, die sich nach Feierabend auch noch um die ganze Familie samt der Oma gekümmert habe und der das Wohl der anderen immer wichtig gewesen sei.

Endlich kam auch die Hauptperson noch zu Wort: Dr. Susanne Marten-Cleef dankte Schülerschaft und Kollegen sowie dem Netz, das die Schule immer wieder unterstützt habe. Obwohl „Lehrer“ bereits in der Kita ihr Traumberuf gewesen sei, freue Sie sich nun, mal nix zu machen. Das sei kein Lebensabend, sondern die Happy-Hour. Zusammen mit dem Mann plane sie unter anderem eine Segel-Kreuzfahrt durch die Karibik mit Passage durch den Panama-Kanal. „Ich sage schon mal: Ahoi! Und: Oh, wie schön ist Panama!“