Moers. Pünktlich zum Start der Sommerferien: Hier finden Sie Ferienwohnungen in Moers, die vom Deutschen Tourismus Verband bewertet wurden.

Nordrhein-Westfalen ist in diesem Jahr das erste Bundesland, das die Sommerferien einläutet. Sie beginnen schon am 22. Juni. Höchste Zeit also, sich für eine kleine Auszeit ein Feriendomizil zu suchen. Wie wäre es, das eigene Bundesland zu erkunden? Auf der Internetseite der Stadt Moers gibt es eine Auflistung beliebter Ferienwohnungen im Stadtgebiet. Viele von Ihnen haben sogar eine Klassifizierung vom Deutschen Tourismusverband (DTV). Jens Heidenreich, der Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Moers, erklärt in einem Gespräch mit der NRZ, was es damit auf sich hat.

Aktuell gibt es in Moers 32 Ferienwohnungen und 6 Privatzimmer „die uns bekannt sind“, sagt Jeans Heidenreich. Viele Anbieter würden sich auch nicht für eine Eintragung bei der Stadt melden, dies sei nämlich nicht verpflichtend, ergänzt er. Vermieter von Ferienwohnungen und Privatzimmern würden diese auch oft über die gängigen Online-Portale wie booking.com oder Airbnb anbieten.

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Wie eine Wohnung die Klassifizierung erhält

„Wir bieten den Vermietern allerdings an, ihre Ferienwohnungen klassifizieren zu lassen“, sagt Jens Heidenreich und erklärt: „das hat Vorteile. Wer seine Wohnung klassifizieren lässt, erhält für diese eine Sterne-Bewertung und eine bessere Internetpräsenz auf unserer Seite.“ Appartements mit Klassifizierung werden demnach umfangreich auf der Seite der Stadt mit Fotos vorgestellt, Wohnungen ohne das Zertifikat erhalten „einen einfachen Standardeintrag ohne Bilder“.

Zunächst muss der Eigentümer einen Antrag stellen. „Wir kommen dann mit einem Mitarbeiter vom DTV vorbei, der in einem kostenfreien Beratungsgespräch und einer ersten Begehung eine grobe Einschätzung abgibt“, erklärt Jens Heidenreich. Gemeint ist hierbei eine grobe Tendenz, in welche die Sterne-Bewertung gehen werde, ergänzt er. Erst danach entscheide der Vermieter, ob er die Klassifizierung wirklich durchführen lassen wolle. Diese koste nämlich 180 Euro, wobei die Stadt Moers den Vermietern 50 Euro von der Gebühr erstatten würde.

Klassifizierungskriterien nach DTV

„Die Begutachtung dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Anhand eines Fragebogens wird geprüft, welche Standards in dem Appartement erfüllt werden“, erklärt Jens Heidenreich. Bei der Begehung würden auch Tipps gegeben werden, wie man – falls gewünscht – die eigene Sterne-Bewertung „aufbessern“ könnte, fügt er hinzu.

In der Mediendatenbank, auf der Internetseite des Deutschen Tourismus Verband, ist der Kriterienkatalog für zur Klassifizierung von Ferienwohnungen und -häuser ab 2022 als Download verfügbar. Zum einen wird vom DTV die Infrastruktur der Wohnung bewertet. Hierzu zählen Kriterien wie Wohnfläche, vorhandener Flachbildfernseher (mit beispielsweise Streamingdiensten oder Satelliten- oder Kabel-TV – gibt extra Punkte), Waschmaschine und Trockner, Kamin, Klimaanlage und auch Barrierefreiheit.

In der Kategorie Räumlichkeiten werden Küche, Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer einzeln unter die Lupe genommen und auf Zustand des Raumes und Qualität der Ausstattung geprüft. Zusatzpunkte gibt es für weitere Räume sowie Balkon oder Garten. Die Kriterien der Kategorien Service und Freizeit sind breitgefächert. Hier gibt es Punkte für eine Mindestanzahl von zwei Handtüchern pro Person und für bezogene Betten, aber auch für einen angebotenen Brötchenservice, Sauna, Whirlpool, einen Spielplatz in der Nähe oder einer Tischtennisplatte im Garten (falls ein Garten vorhanden ist, gibt es dafür natürlich auch Punkte).

Fünf-Sterne-Bewertungen möglich

Nach Klassifizierung vom Deutschen Tourismusverband, ist eine Bewertung mit bis zu fünf Sternen möglich. Für diese Bestnote muss eine Ferienwohnung aber auch ein Minimum von 650 Punkten erreichen. Einen Stern erhält ein Appartement hingegen schon ab 150 Punkten.

Vor zehn Jahren gab es schon genauso viele Ferienwohnungen in Moers wie heute, jedoch 23 Privatzimmer mehr (29 insgesamt). „Das mag daran liegen, dass früher Privatzimmer sehr gefragt waren. Ich gehe davon aus, dass es in den 70ern oder 80ern sogar noch mehr waren“, vermutet der Leiter der Wirtschaftsförderung Moers. Anbieter hätten ihm in Gesprächen auch erzählt, dass sie ihre Zimmer früher hauptsächlich an Monteure vermietet haben. Heute sei das eben anders: „Die Menschen wollen gewisse Standards erfüllt haben, gerade im Familienurlaub. Da wollen die Leute mehr Platz haben – ein Privatzimmer reicht da oft nicht aus“, schlussfolgert Jens Heidenreich.