Moers. In Moers warten viele Kundinnen und Kunden auf wichtige Informationen für Strom und Gas. Bis wann alle Schreiben verschickt werden sollen.
Der Versorger Enni Energie & Umwelt aus Moers hat nach wie vor gravierende Probleme mit einer Software. Das hat drastische Konsequenzen: Tausende Kundinnen und Kunden warten noch immer auf ihre Abschlagsschreiben oder haben möglicherweise fehlerhafte bekommen. Das Unternehmen teilt mit: „Kein Kunde zahlt mehr, als er es nach Preisbremsengesetz muss.“
Eigentlich schienen die Software-Probleme nach Einführung der Preisbremse für Strom und Gas bereits Ende April ausgestanden. Vorher hatte der Versorger vom Niederrhein wiederholt von Schwierigkeiten beim Software-Giganten SAP berichtet. Die sind aber offenbar noch immer nicht behoben, wie die Enni mitteilt: „Gerade die Abbildung der Preisbremsen in den unterschiedlichen Tarifsystemen der Stadtwerke war bislang auch uns nicht fehlerfrei möglich.“
In der Zentrale am Jostenhof in Moers liege zwar mittlerweile eine Lösung vor. Die habe jedoch Tests bislang nicht für alle Tarife standgehalten. Offenbar kein Einzelfall: Deutschlandweit hätten Stadtwerke Probleme. In Moers hat das Folgen für Kundinnen und Kunden des heimischen Versorgers.
Zum einen haben rund 20.000 Kundinnen und Kunden, deren Verbrauchsstellen nicht in die Abrechnungsmonate März bis Juni fallen, bereits ein Abschlagsschreiben erhalten. Das allerdings kann fehlerhaft sein, wie die Enni mitteilt. Der Moerser Dienstleister geht hier von rund 800 Schreiben aus, die Fehler enthalten hatten, inzwischen aber korrigiert worden seien. Ein entsprechender Hinweis auf mögliche Fehler sei von Markus Kruse, dem neuen Geschäftsführer von Haus & Grund Grafschaft Moers, gekommen.
Mitglieder hätten auf Fehler hingewiesen. Die Enni bittet diese Kundengruppe, die neue Abschlagsberechnung sorgsam zu prüfen und im Zweifelsfall unbedingt direkt die Kundenberater anzusprechen. Und: „Anders als manch’ anderes Stadtwerk haben wir wegen des Risikos einer hohen Fehlerquote bislang darauf verzichtet, Kunden der ab März gültigen Abrechnungsbezirke Jahresverbrauchsabrechnungen zuzuschicken.“
Zum anderen warten rund 30.000 Kundinnen und Kunden der „Abrechnungsbezirke“ März bis Juni nicht nur auf ihre Jahresrechnung, sondern weiter auch auf neue Abschlagsanforderungen. In diesen Abrechnungsbezirken sei die Berechnung nur über die Jahresverbrauchsabrechnung möglich.
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Wann diese Gruppe mit den Schreiben rechnen kann, steht nicht genau fest. Mit Blick auf die letzten Tests mit der Software ist die Enni „aktuell zuversichtlich“, die ausstehenden Schreiben bis Ende Juni zuzustellen. Die teilweise seit März ausgefallenen Monatspauschalen würden dann zu den verbleibenden Abschlägen anteilig aufgeschlagen, heißt es auf NRZ-Anfrage.