Moers. Der Mieterbund hat gemeinsam mit Haus & Grund Grafschaft Moers den neuen Mietspiegel vorgestellt. Wie hoch der Anstieg in diesem Jahr ausfällt.
Wohnen in Moers und Umgebung ist teurer geworden. Bei der Vorstellung des gerade veröffentlichten Mietspiegels spricht Michael Buser, Geschäftsführer von Haus und Grund Grafschaft Moers, von einer „moderaten Steigerung“, die sogar unter dem Verbraucherpreisindex bleibt. „Durch den Mietspiegel sollen keine Gräben gegraben werden. Hierdurch sollen Interessen der Mieter und Vermieter in Einklang gebracht werden. Ich denke, dass ist mit diesem Mietspiegel gelungen“, zeigt sich Sonja Herzberg, Vorstand des Deutschen Mieterbundes Rhein-Ruhr, überzeugt.
In Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort zahlen die Menschen am meisten für eine Wohnung in Gebäuden, die ab 2009 errichtet wurden, bis 50 Quadratmeter Wohnfläche in guter Wohnlage. Das bedeutet, die Wohnung liegt in ruhiger und verkehrsgünstiger Grünlage. Hier kostet der Quadratmeter laut neuem Mietspiegel in Moers 9,73 Euro, vorher 9,47 Euro. In Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn liegt der Wert für eine vergleichbare Wohnung jeweils bei 9,50 Euro pro Quadratmeter, vorher bei 9,25 Euro.
Günstigste Miete in Moers für Wohnungen in Gebäuden, die bis 1969 errichtet wurden
Die günstigste Miete in Moers zahlen Bürgerinnen und Bürger für eine Wohnung in Gebäuden, die bis 1969 errichtet wurden. 6,11 pro Quadratmeter (vorher: 5,95 Euro) beträgt die Miete für Menschen, die in einer über 90 Quadratmeter großen Wohnung leben, in einer einfachen Wohnlage. Das bedeutet: wenn das Wohnen durch starke Geruchs-, Geräusch- oder Staubbelästigung beeinträchtigt wird. In Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn liegen die Mieten für eine Wohnung in vergleichbarer Lage bei 5,72 Euro (vorher: 5,57 Euro) und 5,64 Euro (vorher: 5,57 Euro) pro Quadratmeter.
Gründe für steigende Preise seien unter anderem eine moderne Ausstattung der Wohnräume, gestiegene Anforderungen des Gesetzgebers sowie höhere Betriebskosten - allen voran gestiegene Heizkosten, ergänzt Markus Kruse, der künftig die Geschäftsführung von Buser übernehmen wird.
Haus & Grund Grafschaft Moers fordert Senkung der Betriebskosten
Die gestiegenen Kosten bereiten vielen Mietern Sorge, sagt Kruse. Zwar sei eine Preisbremse ein „guter Anfang“, wie die Interessenverbände erklären, jedoch fordern sie zusätzlich die Politik auf, bei Anforderungen an den Neubau im Hinblick auf den Klimaschutz an Bezahlbarkeit zu denken. Kruse befürchtet, dass sonst die Mieten weiter in die Höhe getrieben werden könnten. Außerdem seien steigende Bauzinsen „der Grabstein“ für viele Neubauprojekte.
Herzberg ergänzt, dass auch der genossenschaftliche Wohnungsbau stärker gefördert werden sollte und mehr Anreize für sozialen Wohnungsbau gesetzt werden müsse. Es sei wichtig, „dass alle Felder bespielt“ werden.
Erhoben wird der Mietspiegel alle vier Jahre per Umfrage bei den Mitgliedern von Haus und Grund sowie des Deutschen Mieterbundes. Er gilt als Richtlinie zur Ermittlung ortsüblicher Mieten je nach Ausstattung, Lage sowie Zustand der Wohnungen und des Gebäudes.