Kamp-Lintfort. Dreiste Diebe schneiden im Kalisto Sonnensegel ab. Für Hinweise ist eine Belohnung ausgelobt. Anscheinend kannten die Täter sich aus.

Die Sonnensegel am Spielplatz des Kalisto sind am Wochenende gestohlen worden. Den Schaden beziffert die Leiterin des Kalisto, Stephanie Winkendick, auf etwa 2500 Euro. Gerade mal ein Jahr haben die apfelgrünen Segel den spielenden Kindern Schatten gespendet, bis jemand meinte, er hätte Verwendung dafür. „Das hat uns schon überrascht“, sagt Stephanie Winkendick, auch wenn die Segel von „schöner Qualität“ gewesen seien.

Für sie ist klar, dass die Diebe schon mal im Kalisto gewesen sein müssen. „Die sind hinten rum gekommen. Denn vorne ist das Gelände kameraüberwacht.“ Und auf den Kameras sei nichts zu erkennen

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gewesen. Die Seile seien gekappt worden, hinten am Zaun habe man Spuren gesehen, wo die zusammengerollten Segel anscheinend zum Abtransport bereit gestellt worden seien. „Aber ich bin froh, dass den Tieren nichts passiert ist.“ Anzeige sei erstattet worden, aber natürlich macht die Polizei in solchen Fällen wenig Hoffnung, auch wenn die Farbe der Segel tatsächlich auffallend ist. Für Hinweise auf mögliche Täter sind 600 Euro Belohnung ausgelobt worden.

Besucher dürfen abends bleiben, so lange sie wollen – noch

Wie mit solchen Diebstählen umgehen? „Die Leute dürfen ja derzeit abends so lange im Kalisto bleiben, wie sie wollen. Das ist auch von uns so gewollt. Aber womöglich ist die Konsequenz aus solchen Zwischenfällen, dass wir das nicht mehr machen können“, überlegt die Kalisto-Chefin.

Nun sind sie weg, die grünen Segel.
Nun sind sie weg, die grünen Segel. © NRZ | kalistso

Auch wenn der Sommer bald vor der Tür steht – so schnell wird es nichts mit einem Ersatz. „Das müssen wir erst mit der Versicherung klären.“ Außerdem sei man gerade damit beschäftigt, einen Spielplatz für Kleinkinder aufzubauen. Und dann ist zu überlegen, was zu tun ist. „Wahrscheinlich müssen wir unser Logo auf die neuen Segel prägen.“ So wie jetzt fast überall das Logo prangt, weniger aus Werbegründen, sondern eben um keine Missverständnisse über Eigentumsverhältnisse entstehen zu lassen. Wobei die Reihenfolge für Stephanie Winkendick klar ist: „Erst kommen Kameras auch für den hinteren Bereich des Zoos, dann die Segel.“

Skurriler versuchter Diebstahl: Wert 2,99 Euro

Es ist nicht das erste Mal, dass jemand versucht, Dinge aus der Tier- und Spieloase auf dem ehemaligen Zechengelände mitzunehmen. Der skurrilste Fall, an den sich die Chefin erinnert: „Ein älterer Herr, der wohl mit seinem Enkel unterwegs war, hatte einen Kinderstuhl von uns in seinen Bollerwagen gepackt und war auf dem Weg nach draußen. Gegenwert: 2,99 Euro bei Woolworth.“