Aachen/Rheurdt. Mordfall „Sandkuhle“: 1996 soll ein heute 51-Jähriger einen Mann aus Habgier ermordet haben. Ab 20. April steht der mutmaßliche Täter vor Gericht.

Mehr als 24 Jahre nach der Entdeckung eines lange nicht identifizierten Toten am Niederrhein beginnt in Aachen der Mordprozess gegen einen 51 Jahre alten Mann. Das Verfahren soll am 20. April beginnen, teilte das Landgericht Aachen am Donnerstag auf Anfrage mit.

Im Mordfall „Sandkuhle“ hatte das Opfer mehr als 20 Jahre lang nicht identifiziert werden können. Der Fall war zwischenzeitlich ein sogenannter „Cold Case“ geworden. Die Identität des Toten blieb den Ermittlern lange ein Rätsel, der Fall ungeklärt. Erst neue technische Möglichkeiten hatten Anfang 2020 wieder Bewegung in den Fall gebracht.

Ermittler Gerhard Hoppmann am Fundort der Leiche: „Ich bin froh, dass ich diese Tat noch aufklären konnte“, sagt der Krefelder Kriminalbeamte. Hoppmann war Leiter der „Mordkommission Sandkuhle“
Ermittler Gerhard Hoppmann am Fundort der Leiche: „Ich bin froh, dass ich diese Tat noch aufklären konnte“, sagt der Krefelder Kriminalbeamte. Hoppmann war Leiter der „Mordkommission Sandkuhle“ © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Nach der Veröffentlichung eines neuen Phantombildes in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ war nach Hinweisen die Identität des Opfers im September 2020 bekannt geworden. Der Getötete war demnach ein damals 43 Jahre alter Mann aus dem Raum Aachen.

Mordfall Sandkuhle in Rheurdt: Einer der Täter sitzt seit September in U-Haft

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Seine Leiche war am 8. Dezember 1996 an einem abgelegenen Abhang bei Rheurdt-Schaephuysen entdeckt worden, rund 100 Kilometer von Aachen entfernt. Bei neuen Ermittlungen im Umfeld des Opfers geriet ein Mann unter Mordverdacht.

Der heute 51-Jährige wurde am 30. September 2020 festgenommen. Er soll zusammen mit einem Komplizen den 43-Jährigen grausam und aus Habgier umgebracht haben. Sein mutmaßlicher Mittäter ist offenbar im Mai 1997, also ein halbes Jahr nach der Tat, bei einem Verkehrsunfall in der Türkei tödlich verunglückt. Bei der Tat soll es um 5000 D-Mark (rund 2550 Euro) gegangen sein.

Der Angeklagte ist in Untersuchungshaft. Für den Prozess am Landgericht sind acht Verhandlungstage geplant. (dpa)