Kreis Wesel. Die Bahnstrecke zwischen Oberhausen und dem Niederrhein ist gesperrt. Die Fraktion der Linken im Kreistag fordert dringend Verbesserung beim SEV.
Seit Samstag ist die Zugstrecke zwischen Oberhausen, Dinslaken, Wesel, Emmerich und Arnheim komplett gesperrt. Grund sind die Arbeiten an der Betuwe-Linie – die Fahrgäste müssen seitdem auf den Schienenersatzverkehr ausweichen. An dessen Organisation und der Informationspolitik der Unternehmen übt Sascha H. Wagner, Abgeordneter der Linken im Weseler Kreistag, nun heftige Kritik.
Schienenersatzverkehr am Niederrhein: Linke listen viele Probleme auf
Seine harten Vorwürfe: falsche Fahrplanaushänge, Schienenersatzverkehrbusse die gar nicht im Einsatz sind oder ersatzlos ausfallen, Fahrplanauskünfte in der DB-App, die nicht aktualisiert sind, und viele organisatorische Mängel mehr. „Diese Vorkommnisse sind nur ein Bruchteil dessen, was Fahrgäste derzeit erleben, wenn sie auf der Strecke Oberhausen oder Duisburg in Richtung Wesel oder entgegengesetzt fahren wollen“, so Wagner. Die Informationspolitik der Deutschen Bahn und von dem Dienstleister National Express sei „absolut desaströs und völlig unzulänglich und kaum zumutbar“.
Aus Sicht der Linken sei es völlig unverständlich, dass eine seit Jahren geplante Baumaßnahme dermaßen schlecht vorbereitet sei und teilweise auch völlig unlogisch logistisch durchgeführt werde. Nicht nur die ständig wechselnden Zugausfälle sorgten bei den betroffenen Fahrgästen für Verwirrung, auch die „grottenschlechte Kommunikation“ zwischen DB und National Express sei schuld an der erheblichen Unzufriedenheit der Fahrgäste. Die Verantwortung werde weitergeschoben.
Es zeige sich einmal mehr, dass ein solches Infrastrukturprojekt wie der Betuwe-Ausbau im laufenden Betrieb in einem so großen Ballungsraum „zu desaströsen Beförderungsengpässen im Kreis bis ins Ruhrgebiet hinein führt“, so Wagner. Die Linke im Kreistag fordert die Deutsche Bahn und ihre Subunternehmen dazu auf, „unverzüglich“ bessere Beförderungsmöglichkeiten herzustellen, indem zum Beispiel eine Zusatzlinie zwischen Wesel, Voerde, Dinslaken und Oberhausen ohne weitere Zwischenstopps mindestens im 30-Minutentakt fährt, um die Überfüllung der Busse zu verhindern.