Kreis Wesel. Bei der Niag sind derzeit viele Busfahrerinnen und Busfahrer krank – und es gibt noch mehr Probleme. Was das für die Kundschaft bedeutet.

Fahrtausfälle bei der Niag werden mehr und mehr zum Problem. Trotz der Bemühungen des Unternehmens fielen auch Fahrten aus, mit denen Schüler zur Schule gelangen. Es komme derzeit überall im Niag-Gebiet, zu dem die Kreise Wesel, Kleve und Teile von Duisburg gehören, zu Ausfällen, erklärt Sprecher Michael Block. Wegen des aktuell hohen Krankenstands müssten die Niag-Unternehmen und die von ihr beauftragten mittelständischen Busunternehmen die Anzahl der Fahrten reduzieren. „Dazu kommt der seit Jahren anhaltende Personalmangel im gesamten ÖPNV, der auch die Unternehmen in der Region hart trifft.“ Dabei hätten gerade die Schulkinder Priorität: „Unser Ziel ist, vor allem die Fahrten fortlaufend durchführen zu können, mit denen Schülerinnen und Schülern zur Schule und nach Hause kommen“, so Block. (Lesen Sie auch: Zugstrecke am Niederrhein – mehrwöchige Sperrung beginnt)

Ausfälle bei der Niag: Unternehmen hofft auf Ende der Krankheitswelle

Mittlerweile seien alle „Springer“ bei der Niag eingebunden. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung mit Busführerschein und notwendigen Qualifikationen übernähmen einzelne Touren. Taxibusse würden in Einzelfällen losgeschickt. „Da allerdings die Beförderungskapazität der so verfügbaren Pkw eher gering ist, findet dieses nur bei Fahrten mit einer geringeren Fahrgastnutzung statt.“ Block hofft, dass die Probleme in den nächsten Wochen – mit Abebben der Krankheitswelle – behoben sein werden.

Wenn ein Bus gar nicht fährt, oder mit mehr als 20 Minuten Verspätung kommt und keine alternative Linie fährt, greift die Mobilitätsgarantie. In dem Fall könnten sich Fahrgäste auch ein Taxi rufen. Demnach „werden Kosten erstattet, die durch die Nutzung anderer öffentlicher Verkehrsmittel entstanden sind“, erklärt Block. Die entsprechende Quittung muss innerhalb von 14 Tagen bei der Niag eingereicht werden. Bleibt die Frage, ob es einem Schulkind zugemutet werden kann, spontan auf Busausfälle zu reagieren. (fla)