Kreis Wesel. Ein gutes Schloss ist Basis, doch es gibt weitere Tipps, wie die teuren E-Bikes und Fahrräder im Kreis Wesel sicherer vor Diebstahl sind.

Immer mehr Menschen im Kreis Wesel fahren E-Bikes oder hochwertige Fahrräder. Im Ergebnis rücken diese Räder ins Blickfeld von Dieben, die sogar das Risiko auf sich nehmen, dafür in Keller und Garagen einzudringen. 2022 sind laut Kreispolizei Wesel im Kreis 1361 Räder gestohlen worden, 136 mehr als im Jahr davor. Diese Statistik unterscheidet nicht zwischen E-Antrieb und klassischer Beinarbeit. Es gibt Tipps, wie man Dieben das Leben schwer macht.

Peter Reuters, Pressesprecher der Kreispolizei, beginnt mit etwas Banalem, das oft nicht beachtet wird: „Wenn Sie sich ein teures E-Bike leisten, sollten Sie nicht am Schloss sparen.“ Solche Schlösser könnten auch mal 100 Euro kosten. Fahrräder und Pedelecs sollten immer angekettet werden – am Fahrradständer, an Zäunen, Bäumen – was sich eben anbietet. „Sonst fahren die Täter mit dem Anhänger vor, werfen das Rad darauf und kümmern sich später um das Schloss“, sagt Reuters.

Der ADFC empfiehlt gar zwei Schlösser: „Schließen Sie Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad des Fahrrads an einen fest verankerten Fahrradständer oder Gegenstände an.“ In Abstellanlagen sollte zumindest der Rahmen mit angeschlossen sein. Zudem rät der Fahrradclub dazu, die Räder gut sichtbar abzustellen, und die Orte immer mal zu wechseln.

Auch im eigenen Keller sind E-Bikes und Fahrräder nicht sicher

Fahrräder und E-Bikes sind auch im Keller, im Verschlag oder der Garage, nicht sicher, sagt Peter Reuters. Sie sollten abgeschlossen und angekettet sein – an der Heizung etwa oder an einem an der Wand befestigten Ring. Das sei in Gemeinschaftskellern sinnvoll, aber auch in der eigenen Garage oder dem Keller.

Sei das Rad gestohlen worden, helfe ein GPS-Tracker bei der Ortung, erläutert Reuters. „Nehmen Sie den Sattel ab, werfen einen Tracker mit einem Klebi in das Rohr“, fertig ist die Ortung. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Modelle, die Preise variieren. Besonders hochwertige E-Bikes sind teils bereits werksseitig mit Ortungssystemen ausgerüstet, es lassen sich aber auch Geräte nachrüsten. Allerdings wird neben dem Kaufpreis meist ein monatlicher Betrag fällig. Wie beim Schloss, lohnt es sich zu vergleichen und Beratung einzuholen.

Mit einem Aufkleber wird die frische Codierung versiegelt.
Mit einem Aufkleber wird die frische Codierung versiegelt. © FFS | Tanja Pickartz

Preiswert ist es dagegen, das Rad codieren zu lassen – der ADFC empfiehlt diese Vorsichtsmaßnahme. Dabei wird ein Code in den Rahmen des Fahrrads graviert, eingeprägt oder aufgeklebt. Die Ziffern- und Buchstabenkombination ordnet das Pedelec eindeutig einer Person zu. Diebe meiden häufig derart gekennzeichnete Beute, weil sie sich kaum weiterverkaufen lässt. Im Kreis Wesel bietet die Polizei Fahrradcodierungen an: Wer Interesse hat, kann sich unter 0281/107-0 dazu anmelden. Außerdem codieren der ADFC und die Fahrradwerkstätten. Wichtig: einen Ausweis und die Kaufunterlagen mitbringen. Eine Codierung kostet in der Regel zwischen 10 und 20 Euro, bei der Polizei ist sie gratis.

„Wenn wir jemanden auf einem codierten Fahrrad antreffen und der Code ihn nicht als Eigentümer nennt, muss er sagen, von wem er es hat. Kann er das nicht, nehmen wir ihm das Rad weg.“ Trotzdem lasse es sich verkaufen: „Der neue Eigentümer kann es umcodieren lassen, wir nutzen schwer entfernbare Aufkleber.“

Ein Fahrradpass hilft, das gestohlene E-Bike zu finden und freut die Versicherung

Grundsätzlich ist es zudem sinnvoll, einen Fahrradpass anzulegen: Den gibt es kostenlos im Internet zum Download oder als App und es ist ein bundesweit einheitliches Papier. Hier können Rahmennummer, Codierungscode und besondere Merkmale sowie Fotos hinterlegt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Räder eindeutig zu identifizieren – gut bei der Diebstahlsanzeige bei der Polizei, aber auch als Information für die Versicherung.

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