Kreis Wesel. Unter anderem auf den Linien des RB 31, RE 44 und RE 49 ist es zu Ausfällen gekommen, weil kurzfristig Personal ausfällt. Krankenstand ist hoch.
„Fahrtausfälle aufgrund eines kurzfristigen Personalausfalls“: Diese Meldung dürfte Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern am Niederrhein wie auch in ganz Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Tagen häufiger begegnet sein. Am Mittwoch auf der Linie des RE 44 zwischen Moers und Bottrop, am Montag kurz nach Ende der Bauarbeiten auf der Linie des RE 49, in der vergangenen Woche noch auf der Linie des RB 31 zwischen Moers und Xanten. Die Folge: Ausfälle einzelner Fahrten.
Die kurzfristigen Erkrankungen zusätzlich zur geplanten Urlaubszeit machen es den Bahnunternehmen derzeit schwer, so auch der Rhein-Ruhr-Bahn, die mit dem RB 31 und dem RE 44 Bahnlinien auf der linken Rheinseite im Kreis Wesel betreibt. „Jeder Mitarbeitende, der berechtigt ist zu fahren, fährt grad“, so ein Sprecher auf Nachfrage. Der Krankenstand sei deutlich höher als sonst.
Sprecher Pro Bahn: Niederrhein vergleichsweise nicht so stark betroffen
Dennoch: Der Niederrhein sei von den derzeitigen Personalengpässen vergleichsweise nicht so stark betroffen wie andere Regionen in NRW, ordnet Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, auf Nachfrage ein. In erster Linie gravierend seien die Personalausfälle bei dem Unternehmen Eurobahn – es betreibt hier im Kreis Wesel keine Linie – und bei der DB Regio, welche für den RE 49 zuständig ist. Auf der Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich hat erst kürzlich eine weitere Sperrpause vor dem Hintergrund des Betuwe-Ausbaus geendet. Nach den Sommerferien sind die nächsten Sperrungen geplant.
Doch seit wann ist der Krankenstand beim Fahrpersonal so hoch? Mit dem 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr sei das losgegangen, erläutert Ebbers. Er weist auf den Stress für das Personal und die Belastung durch Baustellen und enge Fahrpläne hin. Vor allem langfristige Erkrankungen seien auffällig. Der Sprecher des Fahrgastverbands fordert eine klare Kommunikation, noch sei es eher Ad-hoc-Management: Anstatt möglichst viele Verbindungen anzubieten, sei es wichtiger, dass die vorhandenen Linien stabil seien. Denn: Der Personalmangel werde nicht nach Wochen und auch nicht nach Monaten behoben sein, so Ebbers.
Auch auf dem Portal zuginfo.nrw wird über die angespannte Personallage aufgrund des hohen Krankenstands etwa bei der DB Regio informiert. Fahrgäste können sich hier auch einen Überblick über die aktuellen Verbindungen und Meldungen im Regionalverkehr verschaffen: www.zuginfo.nrw/