Herne. Lebensmittelkontrolleure haben ein Auge auf Bratwurst, Fischbrötchen und Mandeln. Sie sind täglich zu Routinekontrollen auf dem Platz unterwegs.

Im grell-grünen „Just Fruits“-Stand überzieht eine junge Frau an diesem Vormittag rot-glänzende Erdbeeren mit geschmolzener Zartbitter-Schokolade. Doch für den süßen Genuss haben die beiden Frauen vor dem Stand keine Muße: Sie kommen von der Lebensmittelüberwachung, lassen ihren professionellen Blick über die noch leere Auslage schweifen.

Ramona Kiepsch zieht ihren laminierten Ausweis hervor und hält ihn Schausteller William Gronen hin. Der schnappt sich die Kladde mit allen Unterlagen vom Kühlschrank. Routine. Während Tierärztin Christina Mühl nun sorgsam die Dokumentation überprüft – hatte jeder Mitarbeiter seine Hygienebelehrung? – schaut sich Ramona Kiepsch im weißen Kittel bereits im Wagen um. „Wir müssen auf sichere Lebensmittel achten“, sagt sie. „Sie müssen für den Verzehr geeignet sein.“

Stichproben und Reaktion auf Hinweise

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275 Lebensmittelbetriebe gibt es auf der Cranger Kirmes. Die Lebensmittelüberwacher vom Kreis Recklinghausen sind täglich auf dem Rummel unterwegs. Stichprobenartig werden die Betriebe kontrolliert und es wird auf Hinweise reagiert.

Am meisten müssen Imbiss- und Schankbetriebe kontrolliert werden. Die Frage sei immer: Wie hoch ist das Risiko des Produkts – Fisch wird schneller schlecht als gebrannte Mandeln – und wie viele Menschen nutzen den Betrieb. So kommt es etwa, dass die große Cranger Festhalle mit als erstes von den Kontrolleuren überprüft wurde.

Erdbeeren kommen vom Großmarkt aus Duisburg

Bei den Schokofrüchten ist in der Zwischenzeit Alt-Chef Adi Gronen von der Kontrolle aufgeschreckt zum Stand geeilt. Ramona Kiepsch überprüft die Temperatur des Kühlschrankes: Gut! Im Kühlanhänger versteckt vor den Augen der Besucher lagern Früchte und Zubehör. Temperatur: 3 Grad Celsius, völlig in Ordnung.

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Die Erdbeeren vom Duisburger Großmarkt – die Quittung abgeheftet in der Kladde – stehen auf Plastikkisten. Denn auf dem Boden dürfen keine Lebensmittel sein – das ist Vorschrift. Regale des Lagers: sauber. Seife, Einmalhandtücher, Hand- und Lebensmittelwaschbecken: vorhanden. Die Damen von der Lebensmittelkontrolle wirken zufrieden.

Woran man einen sauberen Imbissbetrieb erkennt

Das ist längst nicht immer so. Immer wieder gibt es größere und kleinere Probleme mit den Imbissbetrieben. Da ist der groß beworbene Schafskäse etwa doch nur das billige Analog-Pendant oder in den Zusatzstoffen fehlt der wichtige Hinweis: Kann die Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen.

Ramona Kiepsch kontrolliert die Schokofrüchte.
Ramona Kiepsch kontrolliert die Schokofrüchte. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Die junge Frau ist mit dem Schokolieren fertig, jetzt kommen die knackigen Früchte erst einmal in den Kühlschrank. In den Unterlagen fehlte eine Belehrung, sonst ist der Stand tipptop.

So viele Imbisse gibt es auf dem Platz

Auf der Cranger Kirmes gibt es nach Angaben des Veranstalters 87 reine Imbissbetriebe und 24 reine Schankbetriebe.

Es gibt außerdem 23 Eis-Stände und 51 Süßwaren-Stände.

Und wie erkennt der Kirmesbesucher jetzt einen möglichst sauberen Imbissbetrieb? Nun: „Wenn jemand bis zu den Zähnen gepierct ist, der Pullover im Essen hängt und die Hände schmutzig sind, dann sollte einen das stutzig machen“, sagt Lebensmittelkontrolleurin Ramona Kiepsch. Auch wenn viel Backfisch bereits neben der Fritteuse liege, sei das ein schlechtes Zeichen.

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