Herne. . Die Stadt unternimmt einen neuen Anlauf zur 2. Fortschreibung des Nahverkehrsplans für Sodingen und Herne-MItte. Los geht es mit zwei Bürgerversammlungen am 10. und 11. November. Eine neue Bürgerinitiative aus Herne-Süd will den Prozess eng begleiten.
Die 2. Fortschreibung des Nahverkehrsplanes für Herne-Mitte und Sodingen wollte die Stadt im Frühjahr 2014 von der Politik beschließen lassen, musste das Verfahren jedoch nach heftigen Bürgerprotesten aus Herne-Süd und Gegenwind aus der Politik anhalten (wir berichteten mehrfach). Im November macht die Verwaltung nun einen neuen Anlauf - und will diesmal die Bevölkerung von Anfang an in „offenen Diskussionsforen“ einbeziehen. Aus der Bürgerschaft gibt es allerdings schon jetzt Kritik am Verfahren.
Beibehaltung von Linie 312
Zwei Bürgerinformationsveranstaltungen „mit externer Moderation“ sollen zum Auftakt stattfinden - am 10. November für Sodingen und am 11. November für Herne-Mitte, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage (über Veranstaltungsbeginn und -ort wird die WAZ noch berichten). Dort sollen keine neue Konzepte vorgestellt werden. Ziel sei es vielmehr, so die Stadt, die bisher eingebrachten Anregungen und Hinweise in gebündelter Form dem ursprünglichen Konzept gegenüber zu stellen. Vor- und Nachteile sollen besprochen, ergänzende Wünsche eingebracht werden.
„Wir sind überrascht, dass die Stadt noch keine Konsequenzen aus der Diskussion gezogen hat und das bisherige Konzept zur Grundlage gemacht wird“, erklärt Peter Windhäuser, Bürger aus Herne-Süd und mit Markus Ruwe Organisator des Protests. In der Politik habe doch Konsens geherrscht, dass die durch Herne-Süd führende Buslinie 312 - anders als im Konzept zur Fortschreibung - nicht angetastet wird. SPD-Chef Alexander Vogt hatte im Mai erklärt: „Nach einer intensiven Diskussion über die Linienführung in Herne--Süd wurde übereinstimmend vereinbart, dass die derzeitige Linie 312 in ihrer jetzigen Form beibehalten werden soll.“
Die Linie 312 werde für Herne-Süd sogar noch an Bedeutung gewinnen, betont Windhäuser, weil die Stadt an der Vödestraße in Herne--Süd Wohnbebauung plane. „War das politische Bekenntnis zur 312 nur Wahlkampf?“, fragt der Bürger provokativ.
Der weitere Terminplan der Stadt sieht vor, dass Anfang 2015 in den bürgerschaftlichen Gremien über eventuelle Änderungen/Ergänzungen zum Konzept berichtet wird. Abhängig vom Grad der Änderungen sei dann ein erneutes Beteiligungsverfahren notwendig, so die Stadt.
Im zweiten Quartal 2015 soll die 2. Fortschreibung erneut in die politische Beratung gehen. Ein Beschluss soll im vierten Quartel 2015, eine Umsetzung der Maßnahmen ab Mitte 2016 erfolgen.
Peter Windhäuser kündigt an, dass er und weitere Bürger aus Herne-Süd das Verfahren erneut intensiv begleiten werden. Diesmal allerdings nicht „nur“ als Einzelpersonen: In dieser Woche ist die Bürgerinitiative Süd gegründet worden, die den Nahverkehrsplan zu einem Schwerpunkt machen will.