Herne. . Es ist das dritte Mal, dass sich im Herbst die Bühne in den Flottmann-Hallen für ein Theaterfestival öffnet. „Spielarten“ heißt es, und es versteht sich als Forum für das freie Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein-Westfalen.
Herne ist ein Spielort neben sieben weiteren im Rheinland. Gezeigt werden in den Festivalstädten dieses Mal elf Produktionen, 40 hatten sich beworben. Die Autoren heißen Schiller und Grimm, Defoe, Stevenson oder Herrndorf, aber auch die Theater selbst haben Texte aus Themen und Bildern entwickelt.
Fünf Gastspiele plus drei Aufführungen des Theater-Kohlenpott-Erfolgsstücks „Tschick“: So sieht das Festivalprogramm für Herne aus, individuell zusammengestellt für die Zeit zwischen dem 25. November und dem 4. Dezember. „Wir wählen für Herne nie Stücke für die Allerkleinsten“, sagt Gabriele Kloke zur Auswahl. Kloke ist bei der Stadt zuständig für die Jugendkultur und war Jurymitglied. Das ganz junge Publikum sei in Herne an Orten wie dem Tigerpalast gut aufgehoben.
Klassiker neu inszeniert
Zu sehen sind in den Flottmann-Hallen u.a. zwei Stoffe, die zwar bekannt, aber noch einmal ganz neu inszeniert worden sind: die „Bremer Stadtmusikanten“ (2. Dezember, 11 Uhr) in der Version des Bonner Theater Marabu - es versetzt die vier Darsteller mit Tiermasken in die Arbeitswelt von heute - und die schon bis auf Einzelplätze ausverkaufte „Schatzinsel“ am 4. Dezember, 11 Uhr. Als Regisseur begibt sich Frank Hörner mit vier Schauspielerinnen des Comedia Theater Köln auf eine abenteuerliche Reise.
Zum Festivalauftakt in Herne läuft „Papas Arme sind ein Boot“, eine Produktion von pulk fiktion aus Bonn, „eine Erzählung aus Papier, Projektion und Sound“ über einen kleinen Jungen und seinen Vater (25. November, 9 und 11 Uhr). Eine Geschichte über Fliegen und Fallen aus der Sicht dreier Engel erzählt das Agora Theater St. Vieth in „Flugversuche“ (26. November, 11 Uhr). Und die Studiobühne Köln fragt nach gleichen Chancen in „Alles wird anders“ (27. November, 11 Uhr). „Tschick“, der Herner Festivalbeitrag, wird am 27., 28. und 30. November zu unterschiedlichen Zeiten aufgeführt.
Als „wunderbar für Herne“ erlebt Gabriele Kloke das Festival. Durch die Unterstützung des Landes könne hochkarätiges Jugendtheater gezeigt werden. „Wenn wir die so buchen müssten, ginge das nicht.“ Auf der anderen Seite hätten die Theater so „die große Chance, eine kleine Tour durch NRW zu machen“. Während sich z.B. für das Theater Kohlenpott Auftritte zu Hause nicht rechneten, würden die Gastspiele durch die Fördermittel angemessen bezahlt.