Nach Zeiten der Ungewissheit ist es jetzt wohl doch soweit: Zum Jahresende geht die „Sonne“ an der Shamrockstraße unter. Und zwar nicht still und leise, sondern wie sich das gehört, mit einem musikalischen Abschiedsprogramm. „Best of Sonne“ haben es die Pächter Horst-Dieter Jebram und Reinold Buckel genannt, eine kleine Veranstaltungsreihe mit alten Bekannten auf der Bühne und vermutlich auch davor.
Alte Bekannte wieder auf der Bühne
„Wenn sich nichts Wesentliches ändert, geht es nicht weiter“, bekräftigt „Hotte“ Jebram gegenüber der WAZ. „Ohne Renovierung ist das nicht mehr tragbar.“ Bekanntlich war die Zwangsversteigerung des maroden Hauses im September vom Besitzer abgewendet worden, allerdings hat Jebram gehört, dass dieser das Gebäude weiter verkauft hat. Aber: „Wir wissen nicht, wer unser Ansprechpartner ist.“ Er selbst sei „definitiv raus Ende des Jahres“. Jebram leitet im Hauptberuf in Bochum als Sozialarbeiter ein Heim für Haftentlassene.
Das „Best-of“-Programm zieht sich durch die Monate Oktober bis Dezember. Letzter Öffnungstag der Kneipe könnte der zweite Weihnachtsfeiertag sein, und dann wollen es „Herner Kreuz“ noch einmal so richtig krachen lassen. Die Combo um August Koslowski hat schon drei Mal in der „Sonne“ die Weihnachtstage geräuschvoll ausklingen lassen. „Wir werden einen neuen Bandrekord aufstellen“, verspricht Frontmann Koslowski für den 26. Dezember. „Unter drei Stunden geh’ ich nicht von der Bühne.“ Zumal Koslowskis legendäre Band Herne 3 im Oktober 1982 ihr erstes Konzert in Herne in der „Sonne“ gegeben hat. Klar, dass „Immer wieder aufstehn“ nicht fehlen wird, aber auch neue Stücke werden zu hören sein. „Wir basteln gerade an einer neuen CD.“
Vorher warten sechs weitere Konzerte auf die Fans der Kultkneipe. Willi Thomczyk gibt am Donnerstag, 23. Oktober, 20 Uhr, das erste. Der Herner Künstler trägt aus seinem Alterswerk „Weltsicht“ seine Weltsicht vor, singt selbstgestrickte Lieder und mischt den Saal auf, denn das Volk ist für ihn der wahre Täter. Mit „Paddy goes to Holyhead“ geht es am Sonntag, 26. Oktober, 20 Uhr weiter. Die deutschen Folkrocker ließen in den 90er Jahren ein keltisches Feuerwerk nach dem anderen abbrennen. Paddy Schmidt und Uwe Bender sind heute als Akustik-Duo unterwegs.
Andy Irvine, die Folk-Legende aus Irland, kommt am 6. November, das Kulturbüro sponsert dieses Konzert. Alte Freunde sind auch die Männer von der „Pee Wee Bluesgang“, die mit „Boudoir de Luxe“ am 22. November den Blues-Rock feiern. Helmut Sanftenschneider gibt am 29. November ein „Currywurst und Kastagnetten“-Special (unter Einbeziehung des Publikums) und am 13. Dezember steht die Sham Rock & Blues Band aus Herne auf der Bühne.