Herne. . Ab Montag können für die ersten Stadtteile die neuen VDSL-Anschlüsse beantragt werden.Die Telekom will Wanne-Eickel ab 2017 an das Breitbandnetz anschließen.
Die Bewohner Holthausens, Horsthausens und von Sodingen-Süd inklusive der Siedlung Constantin werden quasi von einem Tag auf den anderen von der Steinzeit in die Gegenwart befördert. Was die Telekommunikation betrifft, haben sie bislang getrommelt, sind aber ab Montag manch anderen Bürgern um Lichtjahre voraus. Die Telekom hat etliche Kilometer Glasfaser verlegt und ermöglicht jetzt die superschnelle Datenübertragung, technisch ausgedrückt VDSL, mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Bislang waren beispielsweise in Constantin nicht mehr als 1 Megabit drin. Jetzt funktioniert die Datenübertragung per Internet 100mal so schnell. Auch das Telefonieren wird hochwertiger, also deutlicher.
Nicht nur die Telekom-Kunden profitieren vom schnellen Breitbandnetz: „Wir stellen es diskriminierungsfrei auch allen Anbietern zur Verfügung, wenn sie entsprechende Kapazitäten bei uns einkaufen“, erklärte Frank Neiling von der Telekom das Projekt gestern im Herner Rathaus.
Kunden können sich also freuen: Das Telefonieren wird besser, das Surfen im Internet geht schneller, vor allem aber das Schicken oder Herunterladen von Daten. Das ist die schöne Seite der Medaille. Die andere Seite: Der Kunde muss einen schnelleren Anschluss selbst beantragen, die Übertragungsrate wird nicht automatisch schneller. Und: Es kostet mehr. Wer bislang einen DSL-Anschluss für 29,95 Euro im Monat hat, blecht zukünftig für den VDSL-Anschluss 44,95 Euro, also 15 Euro mehr.
Enthalten sind hier Telefon- und Internet-Flat. Ein Vergleich mit anderen Anbietern kann sich also unter Umständen lohnen. Auch der Herner Stadtkämmerer Hans Werner Klee freut sich über die Highspeed-Anschlüsse: „Herne gehört jetzt zu den schnellsten Internetstädten Deutschlands. Durch diese Ausbaumaßnahme ist unsere Stadt den zukünftig steigenden Anforderungen an hochleistungsfähige Breitbandnetze gewachsen und wird dazu beitragen, Herne als Wohn- und Gewerbestandort noch attraktiver zu machen.“
Hohes Tempo sei ein Standortvorteil auch für Gewerbetreibende. Die Telekom verfügt über Experten, die hier ihren Firmenkunden helfen, die Betriebskosten zu senken. Im Februar 2015 soll Herne komplett mit dem schnellen Internet ausgebaut sein.
2017 soll dann Wanne-Eickel folgen. Insgesamt verlegt die Telekom in Herne zwölf Kilometer Glasfaser und stellt 178 neue Schaltkästen auf.