Herne. Die St. Elisabeth Gruppe nimmt insgesamt 70 Millionen Euro in die Hand. Diese Wochebeginnt der Umbau der onkologischen Station. Ein zweistöckiger Anbau ist in Planung.

70 Millionen Euro nimmt die St. Elisabeth Gruppe in die Hand, um das Herner Marien Hospital am Hölkeskampring umzustricken und aufzustocken. Ursprünglich sollten die Arbeiten im Frühjahr beginnen, jetzt geht’s aber tatsächlich los. Diese Woche beginnen die Umbaumaßnahmen der onkologischen Station. „Wir haben eine lange Strecke vor uns“, erklärte Geschäftsführer Theo Freitag bei einem Pressegespräch am Montag. Spätestens 2019 soll alles fertiggestellt sein.

Die Onkologie zieht vom vierten Stock in den ersten. Die dortigen Räume, seit zehn Jahren nicht mehr in Benutzung, müssen jetzt entsprechend hergerichtet werden. Dabei will die St. Elisabeth-Gruppe vor allem ein Wohlfühl-Klima auf der Station schaffen, die von Menschen mit einem schweren Schicksal – Krebspatienten – aufgesucht wird: „In die onkologische Ambulanz kommen Patienten zur regelmäßigen Blutentnahme und zur Chemotherapie. Sie sollen es besonders angenehmen vorfinden“, erläuterte Simone Lauer, Mitglied der Geschäftsleitung. Bequeme Sessel, farbiges Mobiliar und fröhliche Tapeten sollen die Gemütslage der Patienten verbessern helfen. Im Januar will das Krankenhaus seine neue onkologische Ambulanz eröffnen und an einem Tag der offenen Tür auch dem interessierten Publikum vorstellen.

Abschnittsweise soll das gesamte Marien Hospital renoviert und um zwei Etagen aufgestockt werden (die WAZ berichtete). Aufgrund der geplanten Bauweise mit Stahlskeletten gebe es keine statischen Probleme, trotz aller anderslautenden Mutmaßungen, betonte Freitag.

Um die Patienten vor Lärm zu schützen, betreten die Handwerker das Gebäude nur von außen. Auch ein neuer Aufzug ist im Renovierungsprogramm enthalten.

Ein zweistöckiger Anbau soll in Zukunft die geriatrische Tagesklinik, die Urologie und die Neurologie unterbringen, bislang im Marien Hospital Börnig stationiert. Das sei logistisch und wirtschaftlich günstiger, weil alles unter einem Dach stattfände, machte Freitag deutlich. Das Marien Hospital Börnig soll entweder abgerissen werden oder Haus für die zentralen Dienste, beispielsweise die Küche, werden. Die Verwaltung soll nach den aktuellen Plänen ins Rheumazentrum ziehen.

Zusätzliche Parkplätze wolle die St. Elisabeth Gruppe zunächst nicht schaffen, stellte Freitag klar: „Parkplätze sind immer eine Investitionsruine. Erst wenn wir glauben, dass neue Flächen notwendig sind, werden wir deshalb handeln.“ Der Geschäftsführer sieht vielmehr Handlungsbedarf bei der Herner Stadtverwaltung: „Die Stadt drückt sich davor, ein Parkplatzkonzept zu entwerfen.“