Herne. . Das Lukas-Hospiz erhält eine bessere finanzielle Ausstattung durch die Krankenkassen. Der Pflegesatz pro Gast und Tag wird von 235 Euro auf 285,74 Euro (rückwirkend ab 1.1. 2014) angehoben. In einem nächsten Schritt steigt er zum 1.1. 2015 auf 295,94 Euro. Dennoch bleibt eine finanzielle Lücke.

Es war ein hartes Ringen bis zum abschließenden Gespräch am Montagabend. Resultat am Ende: Das Lukas-Hospiz erhält eine bessere finanzielle Ausstattung durch die Krankenkassen. Der Pflegesatz pro Gast und Tag wird von 235 Euro auf 285,74 Euro (rückwirkend ab 1.1. 2014) angehoben. In einem nächsten Schritt steigt er zum 1.1. 2015 auf 295,94 Euro (wir berichteten).

Gisbert Fulland, Geschäftsführer der Lukas-Hospiz gGmbH, sieht den finanziellen Nachholbedarf der Einrichtung nur zum Teil gedeckt. „Die Erhöhung ist eine gewaltige Entlastung, aber ich hätte mir mehr gewünscht. Gerade auch, weil die Zahl der Spenden zurückgeht.“

Zum Hintergrund: Die Vergütung der Hospize ist gesetzlich geregelt. 90 Prozent der Kosten übernehmen die Krankenkassen, zehn Prozent müssen von sogenannten Gewährleistern kommen. Das Lukas-Hospiz wird durch den Förderverein unterstützt. Beim Tagessatz von 235 Euro lag der Eigenanteil also bei 23 Euro. Doch die Kosten des Lukas-Hospizes lagen deutlich darüber - bei 323 Euro pro Tag und Gast. Der Eigenanteil wuchs auf bis zu 40 Prozent. „Die Gewährleister könnten auf Dauer überfordert sein“, hatte Fulland im Juni vor einer Gefahr für das Hospiz gewarnt.

Da die Kassen Verhandlungen über einen erhöhten Pflegesatz blockiert hätten, kündigte das Lukas-Hospiz zum 30. Juni 2010 die Pflegesätze. Erst nach über vier Jahren konnten sich beide Seiten in einem komplizierten Schlichtungsverfahren auf die neuen Sätze einigen.

Fulland erkennt zwar an, dass die Kassen eine „große Anstrengung“ für die Anhebung der Pflegesätze gemacht hätten, allerdings bleibe die finanzielle Lücke in den Jahren 2010 bis 2014 ungefüllt. Außerdem: Trotz der Erhöhung bleibe ein Eigenanteil von 20 Prozent, der durch Spenden erbracht werden müsse, also immer noch zehn Prozent über dem gesetzlichen Wert.

Diese 20 Prozent sieht auch Eric Lanzrath, der für das Lukas-Hospiz und weitere Einrichtungen die Verhandlungen führte, als Manko. „Das Finanzierungsproblem ist nicht gelöst, aber deutlich verringert“, so Lanzrath. Er bewertet das Ergebnis als „positiven Kompromiss“, weil auch die Krankenkassen erkannt hätten, dass der Personalschlüssel besser sein müsse.

Die gesetzlichen Krankenkassen begrüßen es sehr, dass es zu einem „einvernehmlichen Ergebnis im Schiedsverfahren gekommen ist“, teilen sie mit. Die gesetzlichen Krankenkassen schätzten die engagierte Arbeit aller Mitarbeiter in der Einrichtungen. „Mit dem Schiedsspruch wurden die individuelle Situation der Einrichtung und deren räumliche und personelle Struktur berücksichtigt.“